«Einmal lächeln bitte» – wer treibt sich nachts in den Merian Gärten herum?
Kasimir Heeb
Seit fast 10 Jahren stehen in den Merian Gärten immer wieder Wildkameras. Denn es leben viele nachtaktive Tierarten im Park. Im Rahmen einer Fachmaturarbeit lief kürzlich sogar ein seltenes Tier vor die Linse.
Dominic Hernández, Praktikant bei den Merian Gärten, stellte für seine Fachmaturarbeit über mehrere Wochen sechs verschiedene Wildkameras in die Naturschutzgebiete des Parks. Ende Januar löste dann überraschenderweise ein Iltis die Fotofalle aus. Das Tier des Jahres 2024 wurde zuvor noch nie in den Merian Gärten gesehen.
«Der Iltis hat einen sehr hohen Anspruch an seinen Lebensraum», erklärt Dominic Hernández. Dadurch sei dessen Aktivität ein äusserst gutes Zeichen für die Qualität der Merian Gärten als Lebensraum.
Seltene (Tier-)Arten inmitten Basels
Wildkameras gehören schon seit 2015 zur Ausstattung der Merian Gärten. Unter anderem für solche speziellen Entdeckungen, denn es nehme die Betreiber:innen der Gärten wunder, wer alles bei ihnen verkehrt. Dazu gehören auch weitere besondere Tierarten wie der Waldkauz und der Biber.
Aber nicht nur seltene Tiere treiben sich nachts im Park herum. Einmal sei sogar ein Biker mit seinem Fahrrad auf den Schultern, auf einem Kamerabild aufgetaucht, erinnert sich die Biologin Lisa Eggenschwiler.
«Bewahren, was hier kreucht und fleucht»
Neben den besonderen Besucher:innen gibt es auch einige Stammgäste bei den nächtlichen Fotoshootings. Besonders Dachse, Marder und Füchse stehen häufig Motiv. Die Wildkameras hälfen den Mitarbeiter:innen in diesem botanischen Garten, einen Überblick über die ansässigen Tiere zu erhalten. Lisa Eggenschwiler erläutert: «Das gibt uns Hinweise, wie wir die Lebensräume hier schützen und weiterpflegen können.»
Beispielsweise konnte man durch die Wildkameras einen Dachsbau identifizieren, der meist bewohnt ist. Aktuell lässt auch immer wieder die ganze Dachsfamilie ein Familienfoto schiessen.
Vermittlung der Artenvielfalt
Ein weiterer Aspekt der Wildaufnahmen sei es, die Vermittlung zu erleichtern, meint Lisa Eggenschwiler. Bei den Führungen in den Merian Gärten können so zur Veranschaulichung eigene Bilder verwendet werden. «Die Nachtaufnahmen lassen einen beinahe mit den Tieren in Kontakt kommen», beschreibt die Mitarbeiterin der Merian Gärten.
Auch am «Tag der Natur» Mitte Juni werden die Wildkameras helfen können. Denn neben vielen Info-Anlässen werden Expert:innen am 15. und 16. Juni versuchen, innert 24 Stunden möglichst viele Tierarten in den Merian Gärten ausfindig zu machen. Ob sich der Iltis aktuell schon wieder für die Linse frisch macht?
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