
1.1 Millionen Franken: Verdient der BLKB-CEO zu viel?
Andri Gschwind
2022 verdiente BLKB-CEO John Häfelfinger 1.1 Millionen Franken. Das sei zu viel, findet Landrat Marco Agostini. In einer Motion möchte er den Lohn deshalb drosseln. Bei der FDP sorgt dies für Kopfschütteln.
«Häfelfinger verdient heute das Vierfache eines Regierungsrats, das Zweifache eines Bundesrats und gleich viel wie der Chef der Schweizerischen Nationalbank. Das ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung», findet Grünen-Landrat Marco Agostini. Mit einer Motion will er deshalb den Jahreslohn von Häfelfinger auf maximal 600’000 Franken begrenzen. «Die BLKB wird auch mit einer angemessenen Beschränkung der Top-Löhne noch wettbewerbsfähig sein und sich erfolgreich im Markt bewegen können», so Agostini.
Er stützt sich dabei auf einen Vorstoss im Kanton Aargau. Dort wurde ebenfalls verlangt, den Lohn des CEO der Aargauischen Kantonalbank auf 600’000 Franken zu minimieren. Der Vorstoss wurde mit grosser Mehrheit angenommen. Zudem sei die BLKB im Besitz des Kantons. «Haben wir als Landrat nichts zu melden? Wir sind schliesslich die Volksvertretung», argumentiert Agostini.
Andreas Dürr: «Finde die Vorwürfe beschämend»
Entschieden gegen die Motion ist FDP-Landrat Andreas Dürr. «Der Lohn von 1.1 Millionen Franken ist angemessen», findet er. Die BLKB sei eine eigenständige Organisation, die einen bestimmten Auftrag erfülle. «Sie muss funktionieren, die kantonalen Ziele erfüllen und dem Kanton Geld abliefern. Und das macht sie», sagt Dürr. Die BLKB spüle dem Kanton dadurch jährlich 60 Millionen Franken in die Kasse.
Dürr kritisiert auch den Lohnvergleich zwischen Häfelfinger und dem Bundesrat. «Mit den Rentenansprüchen verdient der Bundesrat unter dem Strich fast gleich viel», so Dürr. Die Lohnhöhe sei ausserdem Sache des Bankrats der BLKB. «Da haben wir als Politiker nichts zu sagen. Wir haben es ganz bewusst ausgegliedert».
Der Landrat debattiert voraussichtlich am Donnerstag über die Motion von Marco Agostini.
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Meiers
Landrat Dürrs Aussage ist, um es in seinen Worten zu sagen, beschämend. Die BLKB macht einen ‚Grundgewinn‘ auch ohne CEO. Dieser kann normalerweise Max. die letzten 5-10% beeinflussen. Nun Häfelfinger hat dies deutlich übertroffen in dem er über 200 Mio. in den Sand gesetzt hat. Warum einige Politiker ihn noch verteidigen, bleibt mir als Steuerzahler ein grosses Rätsel. Mit dem vorschnellen Verkauf der Swissquote Beteiligung über 120 Mio. verspielt (das eigene Ego ist halt wichtiger als die Steuerzahler), mit Radicant sind es aktuell 80 Mio. und werden es in Kürze über 100 Mio. sein, das KB-Logo schnell mal abgeändert und nach einem Gerichtsverfahren wieder rückgängig gemacht (wieder das Ego), Servicehub eingestampft und und und…CEO und Bankratspräsident gehören abgesetzt. Über 600‘ oder 1.1 Mio. zu diskutieren, gleicht da einem Witz!
aenis
Gier nach immer noch mehr, liegt bei deren Manager im Blut, Fehltritt werden meistens durch goldige Fallschirm noch versüsst. Von denen fehlbaren CS Manager geht keiner ins Gefängnis. Ihre Status bleibt und für Fehler werden Diese mit keinen Cent aufkommen.