«20 Minuten» baut rund 35 Stellen ab
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Kostensenkung
Schweiz

«20 Minuten» baut rund 35 Stellen ab

25.10.2023 11:04 - update 25.10.2023 13:22

Baseljetzt

«20 Minuten» will voraussichtlich 35 Stellen abbauen. Damit sollen Kosten gesenkt werden, um weiter in Innovationen investieren zu können, wie die zur TX Group gehörende Firma am Mittwoch mitteilte.

Der Medientitel «20 Minuten» will voraussichtlich 35 Stellen abbauen. Damit sollen Kosten gesenkt werden, um weiter in Innovationen investieren zu können, wie die zur TX Group gehörende Firma am Mittwoch mitteilte. Die Gewerkschaft Syndicom kritisierte die Entlassungen als «skandalös».

«20 Minuten» habe im Laufe des Jahres 2023 seine digitale Reichweite ausgebaut. Die steigenden Digitalumsätze könnten die sinkenden Printumsätze aber nicht kompensieren, hiess es in der Mitteilung. Der Betriebsumsatz habe sich seit 2019 um rund einen Fünftel verringert. Gleichzeitig nahm die Zahl der Mitarbeitenden von 247 auf 322 Vollzeitstellen zu.

«Wir müssen unsere Kosten senken, um eine solide Basis für zukünftiges Wachstum zu legen. Ich bedaure sehr, dass sich ein Stellenabbau nicht länger vermeiden lässt,» wird Bernhard Brechbühl, Geschäftsführer der «20 Minuten»-Gruppe, in der Mitteilung zitiert.

Romandie trifft es am stärksten

Am stärksten vom Stellenabbau betroffen sein wird die Redaktion in der Romandie: «20 minutes», die ebenfalls lematin.ch und die eigene Agentur Sport-Center umfasst, ist mit 104 Mitarbeitenden eine der grössten Redaktionen der Westschweiz. Hier werden voraussichtlich 28 Personen vom Stellenabbau betroffen sein, wie es in der Mitteilung hiess. Die Redaktionsstruktur soll vereinfacht und eine ressortübergreifende Arbeitsweise eingeführt werden.

Die Redaktion in der Deutschschweiz beschäftigt 145 Mitarbeitende. Hier werden sieben Mitarbeitende ihre Stelle verlieren und drei Mitarbeitende müssen ihr Pensum reduzieren.

Die Massnahmen in der Westschweiz stehen unter Vorbehalt der Ergebnisse des Mitwirkungsverfahrens mit den Mitarbeitenden, welches umgehend eingeleitet wird. Betroffene Mitarbeitende werden durch einen Sozialplan unterstützt. Auch in der Deutschschweiz kommt ein Sozialplan zur Anwendung, wie es weiter heisst.

Gewerkschaft fordert Stopp der Entlassungen

Das ebenfalls zur TX Group gehörende Medienunternehmen Tamedia hatte Ende September ebenfalls eine Stellenstreichung angekündigt. In der Westschweiz sollen bis zu 28 von 250 Stellen wegfallen. Auch in der Deutschschweiz ist ein Stellenabbau geplant, jedoch in kleinerem Umfang.

Die Gewerkschaft Syndicom forderte von der TX Group einen sofortigen Stopp der Entlassungspläne. Es sollten 35 von 322 Stellen gestrichen werden, obwohl die Gratiszeitungen weiterhin noch rentabel seien, wie es in einer Stellungnahme hiess.

«Erneut will die hochprofitable TX Group die Gewinnmarge durch Stellenabbau weiter steigern. Das ist skandalös», wurde Syndicom-Vizepräsidentin Stephanie Vonarburg zitiert. Qualitätsjournalismus und Arbeitsstellen dürften nicht der Profitorientierung der TX Group zum Opfer fallen, schrieb die Gewerkschaft.

(sda/amu)

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