
Mehr als 2’250 Polizisten suchen Drogenboss in Bolivien
Baseljetzt
Mit einem Grossaufgebot fahndet die Polizei in Bolivien derzeit nach einem international gesuchten Drogenboss. Bisher wurden zwölf Personen festgenommen.
Auf der Suche nach dem Uruguayer Sebastián Enrique Marset Cabrera habe es seit Samstag in der an Brasilien und Paraguay angrenzenden Region Santa Cruz eine «Reihe von Razzien» gegeben, sagte Boliviens Innenminister Eduardo del Castillo am Sonntag. Bei der Suche sind über 2’250 Polizisten im Einsatz.
Innenminister del Castillo zufolge hält sich Cabrera noch immer in der Region auf, in Begleitung seiner peruanischen Frau und seiner drei Kinder. Der berüchtigte Drogenboss werde international gesucht, unter anderem von Interpol, der US-Antidrogenbehörde DEA und von den Behörden in seinem Heimatland Uruguay sowie in Brasilien und Paraguay.
Cabrera soll nach bisherigem Ermittlungsstand im vergangenen September nach Bolivien gekommen sein. Dort unterhielt er demnach ein Netzwerk aus hochrangigen Kontakten und soll unter anderem einen Fussballklub der Zweiten Liga gekauft haben.
Staatsanwalt während Flitterwochen ermordet
Cabrera wird unter anderem zur Last gelegt, hinter der Ermordung des paraguayischen Staatsanwalts Marcelo Pecci zu stecken. Der 45-jährige Anti-Drogen-Ermittler war am 10. Mai 2022 am Strand der kolumbianischen Karibikhalbinsel Barú nahe der Stadt Cartagena erschossen worden. Er verbrachte dort mit seiner schwangeren Frau, der kolumbianischen Journalistin Claudia Aguilera, die Flitterwochen.
Pecci war auf die Bekämpfung der organisierten Kriminalität spezialisiert. Der Mord an ihm hatte in Paraguay einen grossen Schock ausgelöst, in der Hauptstadt Asunción demonstrierten tausende Menschen. (sda/nas)
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