2,3 Millionen für Basler Bananen-Schuhsolen 🍌
Startup «Kuori»
Basel-Stadt

2,3 Millionen für Basler Bananen-Schuhsolen 🍌

23.01.2023 15:47 - update 24.01.2023 08:52

Julia Schwamborn

Das Cleantech-Startup «Kuori» stellt aus Bananenschalen abbaubare Schuhsohlen her. Nun konnte das junge Unternehmen im Eurostars-Programm der EU eine Finanzierung von 2,3 Millionen Euro ergattern. Ein riesiger Erfolg.

In der ersten Folge der Portraitreihe «Point of View», welche letzten Sommer auf Telebasel zu sehen war, erklärte die 26-jährige Gründerin Sarah Harbart, dass sie weitere Investoren für ihr Startup suche. Dass sie nun im Eurostars-Programm der Europäischen Union eine Finanzierung von 2,3 Millionen Euro erhält, freue sie und ihr Team enorm. Mit der neuen Finanzierung habe KUORI die Freiheit, zu wachsen, erklärt die Industriedesignerin. «Es ist auch eine offizielle Beleuchtung unserer Arbeit. Dass nun auch die EU an uns glaubt, macht es greifbarer und damit wird ganz vielen hoffentlich verständlich, dass es eine Änderung braucht und dass es andere Materialen braucht, um nachhaltige Produkte designen zu können».

Bananen- und Nussschalen gegen Mikroplastik

«600 Tonnen Mikroplastik gelangen jedes Jahr ungehindert in Schweizer Böden», erklärt Harbart. Eine der Hauptverursacherinnen sei die Schuhsole. Denn mit jedem Schritt, den wir gehen, reiben wir Mikroplastik ab. So gelangen kleinste Partikel in die Umwelt und verschmutzen unsere Gewässer. Das Startup Kuori will genau dies verhindern und entwickelt ein biobasiertes, biologisch abbaubares und elastisches Material, das die herkömmliche Schuhsole ersetzen soll. Einer der ersten Partner ist die Schuhmarke «Wildling», die erst gerade den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhielt.

«Wir sind bestrebt, unsere Materialien dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen für die Umwelt bringen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen, die Hunderte von Jahren brauchen, um sich in der Natur abzubauen, sind unsere Materialien industriell kompostierbar und können innerhalb von 90 Tagen abgebaut werden», so die Basler Unternehmerin.

Gegen Umweltverschmutzung und Food Waste

Mit der neuen Finanzierung habe Sarah Harbarth und ihr Team mehrere ehrgeizige Ziele vor Augen. Dazu gehöre die Markteinführung der neuartigen Materialien in der ersten Hälfte des Jahres 2023, die Erweiterung des B2B-Kundenstamms, die Suche nach neuen Kooperationen und die Stärkung der Lieferketten.

«Kuori» arbeitet aktuell mit der Initiative «Mehr als zwei» aus Zürich zusammen, die sich gegen Food Waste einsetzt. Sie sammeln die ganzen Bananen von Grossverteilern, wie zum Beispiel der Migros ein, die dem Food Waste zum Opfer fallen würden. Daraus werden Bier, Glace oder Bananenstängeli hergestellt. Die übrigen Schalen werden getrocknet und dann ans Institut in Brugg geliefert, in dem «Kuori» an den abbaubaren Materialen forscht.

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