Bislang 365 Menschen im Lötschental evakuiert
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Bergsturz
Schweiz

Bislang 365 Menschen im Lötschental evakuiert

30.05.2025 11:15 - update 30.05.2025 13:07

Baseljetzt

Im Lötschental haben vor und nach dem Bergsturz in Blatten bis am Freitagmorgen 365 Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen. Für direkte Einsätze ist die geologische Lage weiterhin zu gefährlich. Der See hinter dem Schuttkegel steht laufend unter Beobachtung.

Auch der Fluss Lonza und der Stausee in Ferden werden laufend überwacht, wie die Walliser Staatskanzlei mitteilte. Dazu hat der Kanton Messgeräte installiert. Die mehrere Dutzend Meter hohe und rund zwei Kilometer lange Bergsturzmasse blockiert die Lonza, weshalb sich ein See bildete.

Das Gesamtvolumen der Eis- und Gesteinsablagerungen am Talboden bezifferte der Kanton auf zehn Millionen Kubikmeter. Im Verlauf des Morgens näherte sich der Seepegel dem oberen Rand der Schuttmasse. Die Behörden erwarteten, dass der aufgestaute See im Tagesverlauf überfliesst. Im Hinblick darauf erhöhten sie die Auffangkapazität des Stausees Ferden ab.

Bislang 365 Menschen im Lötschental evakuiert
Eine abgesperrte Fussgängerbrücke in Gampel-Steg. Bild: Keystone

Wegen der Risiken und der geologischen Instabilität sind aktuell keine Einsätze im Katastrophengebiet möglich, wie die Staatskanzlei weiter schrieb. Die Armee steht mit Wasserpumpen, Baggern, weiteren schweren Räumgeräten und Beleuchtungsmaterial bereit. Ebenso im Einsatz sind Fachleute von spezialisierten Ingenieurbüros, 50 Zivilschutzangehörige und rund 100 Feuerwehrleute.

Die Kantonsstrasse von Goppenstein nach Blatten bleibt gesperrt. Ausnahmen gibt es für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Einsatzfahrzeuge. Das kantonale Führungsorgan analysiert die Lage laufend und steht im Kontakt zu den regionalen Führungsstäben.

Schäden von mehreren hundert Millionen

Der Bergsturz von Blatten könnte Schäden in einer Höhe von mehreren hundert Millionen Franken verursacht haben. Von dieser Summe geht der Schweizerische Versicherungsverband SVV derzeit aus.

Für eine präzise Schadenschätzung sei es allerdings derzeit noch zu früh, sagte am Freitag Thilo Kleine, Mediensprecher des SVV, auf Anfrage. (sda/lef)

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31.05.2025 05:55

Thomy

Schlimm

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