85 Jahre nach Paul Klees Tod: Sklerodermie-Forschung bietet neue Hoffnung für Patienten
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85 Jahre nach Paul Klees Tod: Sklerodermie-Forschung bietet neue Hoffnung für Patienten

29.06.2025 12:52 - update 01.07.2025 09:18
Elin Epting

Elin Epting

Vor 85 Jahren starb Paul Klee an Sklerodermie – eine damals kaum bekannte Autoimmunerkrankung. Heute gibt es neue Therapieansätze und Hoffnung auf Fortschritte in der Wundheilung.

Am 29. Juni vor 85 Jahren ist der schweizerisch-deutsche Maler Paul Klee verstorben. Durch seinen Tod wurde die Welt auf eine kaum bekannte Krankheit aufmerksam: Sklerodermie.

Verhärtung von Haut und Gewebe

Die Sklerodermie ist eine unheilbare Autoimmunerkrankung, die den gesamten Körper betrifft und zu Verhärtungen von Haut und Gewebe führen kann, erklärt Ulrich Gerth, Leiter des Sklerodermie-Zentrums Reha Rheinfelden. «Das typische erste Symptom, das Patientinnen und Patienten schildern, ist eine Weissfärbung der Haut. Danach folgt eine Blaufärbung, und sobald die Durchblutung wieder einsetzt, eine Rötung», so Gerth.

In der Schweiz sind rund 1’500 Menschen von der Krankheit betroffen. «Meine ersten Patienten mit Sklerodermie habe ich 2010 behandelt. Damals gab es keine vielversprechenden Therapien und die Krankheit galt schlicht als schicksalhaft», sagt Gerth. Auch beim Künstler Paul Klee sei dies der Fall gewesen.

Tägliche Schmerzen

In der Rehaklinik in Rheinfelden kommen neben medikamentösen auch viele nicht-medikamentöse Therapien wie Bindegewebsmassagen oder Ergotherapie zum Einsatz. Da die Haut bei Sklerodermie stark vernarbt und an Beweglichkeit verliert, sei dies besonders wichtig, betont Gerth. Auch für Janine Braun, die seit vielen Jahren mit der Krankheit lebt, lindert diese Therapie einen Teil ihrer täglichen Schmerzen.

Grosse Hoffnung setzt Janine auch in die weitere Forschung zu ihrer Erkrankung. In den vergangenen Jahren lag der Schwerpunkt in der Forschung vor allem auf entzündungshemmenden Therapien, erklärt Gerth. Bereits heute zeige sich, dass die Lebenserwartung von Betroffenen gestiegen ist. «Ein noch ungelöstes Problem ist jedoch, wie wir die Heilung der Wunden verbessern können, die durch die Krankheit entstehen», so Gerth.

Medikamente in Entwicklungsphase

Damit beschäftigt sich Reto Naef, Gründer von Topadur Pharma, seit 16 Jahren. «Ich wollte ein Medikament entwickeln, das die Heilung chronischer Wunden ermöglicht», sagt Naef. Vor zehn Jahren gründete er dafür die Firma Topadur.

Seine Medikamente befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklungsphase. Naef rechnet damit, in eineinhalb Jahren den Marktzugang beantragen zu können.

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