
Ab in den Süden: Bald fahren mehr Züge ins Tessin
Baseljetzt
Gute Nachrichten für alle Sonnen-Fans: Mit dem SBB-Fahrplanwechsel im Dezember fährt neu alle 30 Minuten ein Zug ins Tessin. Auch der Bahnverkehr nach Graubünden soll verbessert werden.
Die SBB führen zum Fahrplanwechsel im Dezember am Gotthard-Basistunnel halbstündige Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse ein. In der Romandie kommt es in eineinhalb Jahr zum Fahrplanwechsel zu grossen Veränderungen. Teilweise werden die Fahrzeiten länger.
Mit dem Halbstundentakt auf der Gotthard-Achse erhielten die vielen Freizeitreisenden aus der Deutschschweiz und die Pendlerinnen und Pendler aus dem Tessin zusätzliche Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse, schrieben die SBB in einer Mitteilung vom Freitag. Der neue Fahrplan ist ab dem 10. Dezember 2023 gültig.
Die Züge sollen demnach täglich von 6.00 bis 20.00 Uhr Richtung Süden respektive von 7.00 bis 22.00 Uhr Richtung Norden im Halbstundentakt durch den Gotthard-Basistunnel unterwegs sein.
Neuerungen zwischen Basel und Interlaken
Weitere Verbesserungen gibt es laut den SBB auch im Bahnverkehr von der Westschweiz nach Graubünden. Am Wochenende werde es zwei zusätzliche Direktverbindungen auf der Linie Genf-Zürich-Chur geben, da diese Verbindung bei den Reisenden gut ankomme.
Neuerungen im Fernverkehr seien unter anderem auch zwischen Basel und Interlaken vorgesehen. Zwei IC61-Verbindungen zwischen Basel und Interlaken verkehren neu aufgrund der höheren Nachfrage als IC6 zwischen Basel und Brig. Dadurch gelangen Reisende von Brig früher als bisher direkt nach Bern und Basel.
«Komfortablere Züge» eingesetzt
Auf einigen Linien kommen «komfortablere Züge mit mehr Sitzplätzen» zum Einsatz, wie es weiter hiess. So verkehren wegen steigender Nachfrage etwa Doppelstock-RegioExpresszüge zwischen Olten und Luzern. In einigen Regionen der Deutschschweiz sollen mehr S-Bahn-Züge verkehren. So nehme zum Beispiel die S11 zwischen Dietikon ZH und Aarau den Halbstundentakt auf.
Wegen Bauarbeiten am Wipkinger Viadukt in Zürich ab Mai 2023 werde die Strecke Zürich HB-Zürich Wipkingen von Dezember 2023 für ein Jahr gesperrt, die S24 verkehre dann nicht. Dadurch entfielen etwa die Direktverbindungen von Luzern und Zug an den Flughafen Zürich.
Im Tessin werde auf der Strecke zwischen Tenero und Locarno die neue Haltestelle Minusio in Betrieb genommen.
Grosse Veränderungen ab 2025 in der Romandie
In der Westschweiz kündigten die SBB für 2025 den grössten Fahrplanwechsel in der Region seit der Einführung der Bahn 2000 an. Es kommt wegen zahlreicher Baustellen zu längeren Reisezeiten. Zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember gibt es indes praktisch keine Veränderungen. Auf den neuen Fahrplan für die Romandie einigten sich die SBB und die Westschweizer Verkehrskonferenz (CTSO) ab 2025.
Der neue Fahrplan, der am 15. Dezember 2024 in Kraft tritt, sieht wegen zahlreicher Baustellen grössere Reserven bei den Fahrzeiten vor – für mindestens zehn Jahre, «vorbehältlich punktueller Verbesserungen». So verlängere sich beispielsweise die Fahrt von Bern nach Lausanne um 3 Minuten. Die Fahrzeit von Visp VS nach Bern werde 2 Minuten länger.
Wegen umfangreicher Bauarbeiten komme es im Sommer 2025 zu einem achtwöchigen Totalunterbruch zwischen Freiburg und Bern. Dann sollen Ersatzbusse eingesetzt werden.
Rund 6 Milliarden bis 2030
Unter anderem werde Renens VD neu Drehscheibe, an der Reisende Anschluss an die Fernverkehrszüge haben. Zudem werde schrittweise der regionalen Halbstundentakt auf der Jurasüdfusslinie zwischen Biel, Neuenburg und Yverdon VD eingeführt.
Bis 2030 sollen rund 6 Milliarden Franken in die Infrastruktur der Westschweiz investiert werden. 1,7 Milliarden Franken seien zudem für den Knoten Bern zwischen Flamatt FR und Thun BE vorgesehen.
Weniger TGV-Züge
Grosse Auswirkungen werden laut den SBB Bauarbeiten im umliegenden Ausland haben. Zahlreiche Baustellen auf dem deutschen und österreichischen Netz führten dazu, dass Tagesverbindungen und Nachtzüge nicht ganzjährig gemäss gleichbleibendem Fahrplan fahren können.
Wegen Bauarbeiten im Norden von Dijon in Frankreich werden von August bis Dezember 2024 jeweils von Montag bis Freitag weniger TGV von Zürich und Lausanne nach Paris und zurück verkehren.
Ausfälle zwischen Juni und September 2024
Bauarbeiten auf der Simplon-Achse in Italien reduzieren dort das Angebot über mehrere Jahre. So fahre ganzjährig jeweils von Montag bis Freitag ein Zug weniger pro Richtung auf der Linie Basel‒Bern‒Mailand und Genf‒Brig‒Mailand. Die trinationale Zugverbindung Frankfurt‒Mailand verkehre neu in beiden Richtungen über die Gotthard-Achse und vorübergehend via Zürich.
Vom 9. Juni bis 8. September 2024 fallen alle EC-Züge zwischen Domodossola und Mailand in Italien aus, wie es weiter hiess. Ersatzbusse würden eingesetzt. (sda/lab)
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