Absturz in Kasachstan durch «Einflüsse von aussen»
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Absturzgrund
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Absturz in Kasachstan durch «Einflüsse von aussen»

27.12.2024 15:31

Baseljetzt

Nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugzs ins Kasachstan veröffentlicht die Airline erste Ermittlungsergebnisse. Experte stimmt den Ergebnissen zu.

Zu dem Absturz sei es «durch physische und technische Einwirkungen von aussen» gekommen, teilte Azerbaijan Airlines in Baku mit. Wegen potenzieller Risiken für die Sicherheit sei in Abstimmung mit der aserbaidschanischen Luftfahrtbehörde der Flugbetrieb in zehn russische Städte von Baku aus eingestellt worden. Das Aussetzen des Flugbetriebs bleibe in Kraft bis zur kompletten Aufklärung des Absturzes.

Beim Landeversuch stürzte die aserbaidschanische Maschine vom Typ Embraer 190 am Mittwoch in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres ab. 38 Menschen an Bord wurden getötet, es gab 29 Überlebende. Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Die zwei Flugschreiber der Embraer werden nach kasachischen Angaben noch ausgewertet.

Experte: «Wohl kein direkter Treffer»

Offensichtlich hätten Geschosse in Form würfelförmiger Schrapnelle das Flugzeug durchlöchert, sagte Oberst Markus Reisner, Ukraine-Experte des österreichischen Bundesheers, im ORF-Radio.

Es habe sich wohl nicht um einen direkten Treffer, sondern um einen Nahtreffer gehandelt, sagte Reisner. Dabei wird nicht das Ziel selbst getroffen, sondern das Geschoss explodiert in nächster Umgebung. Reisner ging von einem unabsichtlichen Treffer aus, keinem gezielten Abschuss.

US-Flugabwehr schoss kürtzlich auch eigenen Jet ab

Während eines ukrainischen Drohnenangriffs könne es aufseiten der russischen Kräfte «sehr chaotisch und auch hektisch» zugegangen sein. Möglicherweise habe das Zusammenspiel der diversen Luftverteidigungssysteme nicht perfekt funktioniert. «Ein System war nicht zu 100 Prozent eingebunden», sagte Reisner. Er erinnerte an den kürzlichen Abschuss eines US-Kampfjets nahe des Jemens durch ein eigenes Kriegsschiff. Hier habe das Lagebild auf «höchstem Niveau» nicht gestimmt.

Andere Erklärungen für den Absturz wie ein technisches Problem oder Vogelschlag hält der Experte für wenig wahrscheinlich. Die vorliegenden Bilder seien «sehr bestechend».

Ex-General: Abschuss das «wahrscheinlichste Szenario»

Auch andere Experten äusserten sich ähnlich und vermuteten einen unabsichtlichen Treffer der Flugabwehr. «Focus Online» etwa zitierte den deutschen Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse dahingehend. «Ich halte einen versehentlichen Abschuss durch eine russische Flugabwehrrakete für das wahrscheinlichste Szenario. Möglicherweise kam das Flugzeug dem Militär in einer ohnehin angespannten Situation als Gefahr vor», sagte Domröse dem Nachrichtenportal. (sda/stz)

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28.12.2024 08:43

mil1977

Der gesamte Flugverkehr über Krisengebiete sollte eingestellt werden.

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27.12.2024 18:12

mil1977

Da reisen sie von Nordkorea aus um die halbe Welt, um die freie Welt in der Ukraine zu besiegen und dann finden sie sich in Polen bei südkoreanischen Verhörspezialisten wieder, die sie medizinisch versorgen, sie ernähren und über ihre Rechte als Kriegsgefangene aufklären.

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