
Aesch kämpft um Erhalt des Lernschwimmbeckens
Alessia Roppel
Die Gemeinde Aesch wächst kontinuierlich. Im aktuellen Konzept des neuen Schulraums spielt das bestehende Lernschwimmbecken keine feste Rolle mehr – eine Tatsache, die bei den Einwohnern auf Widerstand stösst.
Das Schwimmenlernen im Hallenbad von Aesch könnte bald der Vergangenheit angehören. Geplant ist, das Schulhaus Schützenmatt zu sanieren und auf der gegenüberliegenden Wiese ein neues Schulhaus zu errichten. Der Gemeinderat arbeitet derzeit an verschiedenen Varianten, darunter auch an einer Option, bei der das Lernschwimmbecken durch eine neue Turnhalle ersetzt wird.
«Es geht um die Schwimmsicherheit»
Dagegen setzt sich Jan Kirchmayr, Co-Präsident der IG Pro Lernschwimmbecken Aesch, aktiv zur Wehr. Er initiierte eine Petition, um das Lernschwimmbecken zu erhalten, und sammelte innerhalb eines Tages über tausend Unterschriften. «Es ist abgegangen wie eine Rakete», so Kirchmayr. Für ihn, der in Aesch aufgewachsen ist, gehöre das Lernschwimmbecken einfach dazu. «Für die Aescherinnen und Aescher ist es klar, es braucht das Lernschwimmbecken, es braucht den Schwimmunterricht. Und es ist auch für die Kinder wichtig, weil es geht um die Schwimmsicherheit.»
«Wäre Geld zum Fenster hinausgeworfen»
Die Petition wird parteiübergreifend unterstützt, von der SVP bis zur SP. Das, obwohl das Lernschwimmbecken jährliche hohe Kosten verursacht. Kirchmayr argumentiert jedoch, dass sich die Gemeinde diese weiterhin leisten könne, da Aesch finanziell besser dastehe als je zuvor. Allein in den letzten vier Jahren erzielte die Gemeinde über neun Millionen Franken Gewinn.
«Aesch hat in den letzten zehn Jahren über eine Million Franken in das Lernschwimmbecken investiert.» Wenn man das Schwimmbecken nun nach den Sanierungsarbeiten schliesst, wäre das eine grosse Geldverschwendung. «Es wäre wirklich Geld zum Fenster hinausgeworfen. Eine Million ist nicht wenig in für eine Gemeinde wie Aesch.» betont Kirchmayr.
Schwimmbecken trotz hohen Kosten
Zusätzlich wären drei bis vier Millionen Franken für die Sanierung des Hallenbads erforderlich, sollte es weiterhin genutzt werden. Diese Kosten kämen zu den bereits eingeplanten 70 Millionen Franken für den Neubau und die Sanierung der bestehenden Schulgebäude hinzu.
Doch für das Petitionskomitee hat die finanzielle Belastung keine Priorität. Viel wichtiger sei es, dass der Schwimmunterricht ein fester Bestandteil des Lehrplans bleibe. «Wir wollen nicht, dass das Lernschwimmbecken durch eine Turnhalle ersetzt wird», erklärt Kirchmayr. «Eine der drei Sportlektionen in der Primarschule Aesch sollte weiterhin Schwimmunterricht sein.»
Zukunft noch offen
Für die IG Pro Lernschwimmbecken ist klar: Eine Variante ohne Hallenbad kommt nicht infrage. Der Gemeinderat äussert sich auf Anfrage von Baseljetzt zurückhaltend: «Der Gemeinderat hat den Antrag zum Lernschwimmbecken entgegengenommen und wird sich demnächst mit diesem beschäftigen. Von der geplanten Petition hat man Kenntnis und wird diese zum gegebenen Zeitpunkt in Empfang nehmen.»
Letztendlich wird die Gemeindeversammlung entscheiden, wie die Zukunft des Schulraums und des Lernschwimmbeckens in Aesch aussehen wird.
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Thomy
Es gehört doch dazu !
Sonnenliebe
Es ist ein notwendiger Kampf.