Affäre um chinesischen Spionageballon über den USA spitzt sich zu
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Affäre um chinesischen Spionageballon über den USA spitzt sich zu

04.02.2023 08:57 - update 04.02.2023 13:43

Baseljetzt

Die USA bezeichnen das Auftauchen eines chinesischen Überwachungsballons über ihrem Land als «unverantwortlich». China weist alle Vorwürfe zurück.

Die Beziehungen zwischen den USA und China sind an einem Tiefpunkt angelangt. US-Aussenminister Antony Blinken nannte das Auftauchen eines chinesischen Überwachungsballons im Luftraum der USA «inakzeptabel» und «unverantwortlich». China wies die amerikanischen Spionagevorwürfe am Samstag entschieden zurück. «Wir akzeptieren keine grundlosen Spekulationen und Stimmungsmache», zitierte das Aussenamt in Peking den obersten Aussenpolitiker Wang Yi aus seinem Telefongespräch mit Blinken.

Wegen der Vorfälle hat Blinken seinen für Sonntag erwarteten Besuch in Peking abgesagt. Es wäre der erste Besuch eines US-Aussenministers in China seit 2018 gewesen. Auch hatte Blinken nach Medienberichten von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen werden sollen. Zwar waren die Erwartungen an den Besuch nicht gross, doch gab es Hoffnungen, dass die Visite zu einer Beruhigung in den schwer angespannten Beziehungen führt.

Zweiter Ballon über Lateinamerika

Unterdessen schwebt nach US-Angaben ein weiterer möglicher Spionageballon über Lateinamerika. «Wir sehen Berichte über einen Ballon, der Lateinamerika überfliegt. Wir sind dabei herauszufinden, ob es sich dabei um einen weiteren chinesischen Überwachungsballon handelt», sagte Pentagonsprecher Pat Ryder in Washington. Aus Peking gab es zunächst keine Angaben zu dem zweiten Ballon. (sda/mal)

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04.02.2023 11:00

mil1977

Die Bezeichnung Spionage-Ballon ist etwas weit hergeholt, denn das sammeln von Daten aus dieser Höhe ist kaum sinnvoll und wird von Satelliten viel präziser erfasst. Diese Technik hat aber ihre besonderen Qualitäten zum sammeln von Daten über das strömungsverhalten der Atmosphäre, ihre Beschaffenheit und chemische Zusammensetzung. Hier geht es also höchst wahrscheinlich um keinerlei territoriale Zusammenhänge am Erdboden.

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