Akrobaten-Show nach Sprungturm-Unfall abgesetzt
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Akrobaten-Show nach Sprungturm-Unfall abgesetzt

15.08.2023 13:02 - update 15.08.2023 21:51

Baseljetzt

Nach dem Unfall mit fünf verletzten Artisten wird die Turmsprung-Attraktion «Retorno dos Piratas» im Europa-Park in Rust bei Freiburg nicht mehr gezeigt. Zwei Akrobaten sind noch im Spital.

«Die High-Diving-Show wäre nur noch drei Wochen gelaufen, daher wird das Gastspiel nun vorzeitig beendet», teilte ein Sprecher am Dienstag in der süddeutschen Gemeinde mit.

Insgesamt gehören zehn Artisten zu der Show. Das seien internationale Sportler unter anderem aus Deutschland und Frankreich, die über eine französische Firma im Europa-Park beschäftigt seien.

Verletzte Akrobaten noch im Spital

Zwei verletzte Akrobaten sind nach dem Unfall an der Turmsprung-Attraktion im Europa-Park in Rust am Dienstag noch im Spital geblieben.

«Wir gehen nicht von schwereren Verletzungen aus», sagte eine Polizeisprecherin. Insgesamt hatten sich am Montag sieben Menschen im grössten Freizeitpark in Deutschland verletzt, als ein Wasserbecken riss und daran befestigte Sprungtürme einstürzten.

Der Park öffnete am Dienstag wie üblich. Die Wasserbahn-Attraktion «Atlantica SuperSplash», in das sich Wasser aus dem defekten Becken ergossen hatte, war wieder in Betrieb. Nach dem Unfall hatten Kulissenteile im Wasser getrieben, die Boote standen erstmal still.

Auch Besucher verletzt

Nach Angaben der Polizei wurden fünf Artisten und zwei Besucher bei dem Vorfall verletzt. Vier Akrobaten kamen zur Abklärung ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Zwei von ihnen hätten die Klinik noch am Abend wieder verlassen, sagte die Sprecherin.

Bei den verletzten Akrobaten handelt es sich nach Angaben des Parks um Frauen im Alter von 18, 22 und 29 Jahren sowie einen 24- und einen 50-jähriger Mann. «Eine Person befand sich im Schwimmbecken, eine weitere auf dem Sprungturm und die restlichen Artisten auf der kleinen Burg mit den Sprungbrettern», teilte der Sprecher mit. Die beiden Besucher seien leichter verletzt worden.

Zu der Show gehören zehn Artisten, internationale Sportler unter anderem aus Deutschland und Frankreich. Über eine französische Firma seien diese im Europa-Park beschäftigt. Die Athleten waren mehrmals täglich während der 20-minütigen Darbietung aus bis zu 25 Metern Höhe in das 3,20 Meter tiefe Bassin gesprungen und hatten dabei Extrem- und Synchronsprünge gezeigt. «Retorno dos Piratas» war Ende Mai gestartet und sollte eigentlich bis zum 3. September das Publikum begeistern. Der Park arbeitet seit Jahren mit den Artisten zusammen.

Das Schwimmbecken sei eine Neuanschaffung, die eine Fremdfirma im Mai im Europa-Park aufgebaut habe, erklärte der Sprecher. Ähnliche Vorfälle wie am Montag seien dem Park nicht bekannt.

Die Polizeisprecherin sagte, der Unfallhergang werde noch ermittelt. Dazu würden Zeugen befragt und das Material begutachtet. Geklärt werden müsse noch, ob ein Sachverständiger zurate gezogen wird.

Brand und Achterbahn-Panne

Zuletzt war der Europa-Park häufiger mit ausserplanmässigen Ereignissen in die Schlagzeilen geraten. Vor zwei Monaten gab es einen Brand, im April wurde eine Achterbahn aus Sicherheitsgründen gestoppt. Vom Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen gab es zunächst keine Einordnung, ob dies ungewöhnlich ist oder im Vergleich zu anderen Parks in Rust schon wegen der Grösse öfter passieren kann.

Der Europa-Park ist in der Sommersaison täglich von 9.00 Uhr bis mindestens 18.00 Uhr geöffnet. Im vergangenen Jahr waren mehr als sechs Millionen Menschen auf die Anlage mit Achterbahnen und anderen Attraktionen nahe der deutsch-französischen Grenze gekommen – ein Rekord. (sda/kae/mbr)

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