Der FC Basel gewinnt den Cup-Achtelfinal gegen GC mit einem turbulenten 5:3. Trotz dem Einzug in den Viertelfinal, herrscht keine erlöste Stimmung an der Medienkonferenz.

Mit dem 5:3-Sieg im Cup-Achtelfinal gegen GC zeigt der FCB die gewünschte Reaktion auf die Niederlage gegen Luzern. Die Pflicht ist erfüllt. Die Basler stehen im Viertelfinal des Schweizer Cups. Das stimmt auch Cheftrainer Alex Frei zufrieden: «Aufgrund der Situation und der Kritik, in der die Mannschaft steht, bin ich unglaublich stolz auf die Jungs, dass sie so reagieren konnten.»

Es gibt auch positive Entwicklungen

Gegen Ende seiner Spiel-Analyse merkt man aber, dass die jüngste Berichterstattung Spuren bei Frei hinterlassen hat. Über die schlechteste FCB-Hinrunde seit Einführung der Super League wurde ausführlich berichtet. Zurecht will der Cheftrainer aber auch positive Entwicklungen entgegenhalten: «Letztes Jahr schied der FCB im Cup-Achtelfinal aus. In diesem Jahr sind wir im Viertelfinal und überwintern auch in der Conference League. Dass man das auch nochmals betont!»

Die schwierige Situation in der Meisterschaft sei ihm aber natürlich auch bewusst. Deshalb habe er auch ein gewisses Verständnis für die Kritik. «Ich nehme sie zur Kenntnis. Selbstverständlich ist es zum Teil auch berechtigt, Fragen zu stellen. Ich bitte aber auch um Verständnis, dass es nicht immer so einfach ist für Trainer, die zum ersten Mal in einer solchen Situation sind.»

«Ihr schreibt oder erzählt das»

Der interne Druck, Resultate zu liefern, ist für ihn und seine Mannschaft natürlich gross. Dennoch kommt ein noch grösserer Druck von aussen. Vor diesem Cupspiel war in den Medien unter anderem von einem wegweisenden Spiel zu lesen. Wie bereits in der Conference League Gruppenphase und auch zuvor in der Qualifikation, hat die Mannschaft unter grossem Druck die gewünschten Resultate abgeliefert. Auf die Frage, ob sie das Messer am Hals brauche, um das Optimum herauszuholen, antwortet Frei: «Ich glaube eher, dass der Trainer das Messer am Hals hat als die Mannschaft.»

Es komme aber nicht von den FCB-Verantwortlichen, sondern von den Medien. «Ihr schreibt oder erzählt das. Von oben kam das nicht. Nicht von David Degen und auch nicht von Heiko Vogel, aber von aussen bekomme ich das mit». Da die sportliche Führung unter «Chief Football Officer» David Degen in dieser schwierigen Situation ihrem Cheftrainer keine öffentliche Rückendeckung gibt, müssen Medien auf Erfahrungswerte der Vergangenheit zurückgreifen.

Die Entlassung von Patrick Rahmen vor einem Jahr befeuert die Gerüchteküche, dass Frei das selbe Schicksal treffen könnte. Analog zur Mannschaft und zum Trainer scheint es so, dass sich auch die Entscheidungsträger entwickeln und mehr Geduld aufbringen. Auch, wenn es offen bleibt, was bei einem Ausscheiden passiert wäre.

In allen drei Wettbewerben vertreten

Der FCB ist aber eine Runde weiter, was auch eine positive Entwicklung im Vergleich zur letzten Saison darstellt. Vor allem in Drucksituationen eine Entwicklung zu sehen, sei sehr wichtig, hat Alex Frei seiner Mannschaft mitgegeben: «Das habe ich auch heute nochmals betont. Und sie hat es gezeigt!» Entsprechend zufrieden zeigt sich auch Aussenverteidiger Michael Lang nach dem Spiel: «Wir wollten unbedingt eine Reaktion nach diesem Wochenende zeigen – egal wie!»

Auf dieser Reaktion kann nun weiter aufgebaut werden. Auch, wenn sich Frei bewusst ist, dass es weiter Schwankungen geben wird. Wichtig sei aber, dass in vielen Bereichen eine Entwicklung erkennbar ist. Diese kann der FCB auch in dieser Saison noch zu genüge unter Beweis stellen.

Er ist der einzige Schweizer Verein, der noch in allen drei Wettbewerben vertreten ist und ein entsprechend strenges Programm abspulen muss. Auch, wenn es in der Meisterschaft nicht nach Wunsch läuft, muss man dem jungen FCB zugutehalten, dass es in den beiden anderen Wettbewerben nach Plan läuft.