Als 80-jähriger Uropa immer noch ein Rockstar
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Als 80-jähriger Uropa immer noch ein Rockstar

26.07.2023 12:08 - update 26.07.2023 12:09

Baseljetzt

Seine Band gibt es seit mehr als 60 Jahren – er selbt feiert heute seinen 80. Geburtstag. Doch nach wie vor zählt Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger zu den grössten Rockstars der Welt, trotz einer Herz-OP.

Der charismatische und energiegeladene Sänger der Stones habe dazu beigetragen, «Grossbritannien von einem grauen, autoritären Jammertal in einen glitzernden, sonnigen Ort zu verwandeln», schrieb der Publizist und Jagger-Kenner John Blake einmal. Mit seiner aufreizenden Bühnenshow, seinen Schlafzimmer-Eskapaden und gelegentlichen Gesetzeskonflikten war Jagger ein Vorbild für Generationen von Rockmusikern.

Lieber Musik als Studium

Michael Philip Jagger kam am 26. Juli 1943 in Dartford in der Nähe von London in einer Mittelklasse-Familie zur Welt. 1960 begann er, mit Keith Richards, seinem Freund aus Kindertagen, Musik zu machen. 1962 schmiss Jagger für seine Musikkarriere sein Studium an der renommierten London School of Economics. Stattdessen hatte er und Richards gemeinsam mit Bill Wyman und Charlie Watts ihren ersten Auftritt.

1964 kam Gitarrist Brian Jones dazu. Ein Jahr später wurden die Rolling Stones mit «(I Can’t Get No) Satisfaction» weltberühmt. Es folgten legendäre Songs wie «Brown Sugar», «Sympathy for the Devil» und «Paint It Black.»

Wilde Alternative zu den Beatles

Doch nicht nur mit ihrer Musik und Jaggers ekstatisch-lasziver Bühnenshow, sondern auch mit ihren wechselnden Beziehungen und Drogen-Eskapaden empfahlen sich die Stones als wilde Alternative zu den gefälligeren Beatles.

«Wir waren jung, gut aussehend und dumm», sagte Mick Jagger einmal über sich und seine Bandkollegen. Inzwischen ist er aber eher auf der Zuschauertribüne des Londoner Cricket-Stadions als auf wilden Partys zu sehen. 2003 wurde er sogar zum Ritter geschlagen.

Jaggers Beziehungen sorgten allerdings bis ins hohe Alter für Schlagzeilen. Zweimal war der Frontmann der Rolling Stones verheiratet – mit Bianca Perez Morena und Jerry Hall. Zu seinen Freundinnen zählten die Musikerinnen Marianne Faithfull und Carla Bruni.

2016 Sohn bekommen

Seit 2001 war er mit der Stylistin L’Wren Scott liiert. Sie nahm sich im März 2014 im Alter von 49 Jahren in New York das Leben. Jagger kam mit der mehr als 40 Jahre jüngeren US-Ballerina Melanie Hamrick zusammen, mit der er 2016 einen Sohn bekam. Das achte Kind des Sängers ist damit knapp zwei Jahre jünger als seine erste Urenkelin. Hinzu kommen mehrere Enkel.

Gesundheitliche Rückschläge

Dass auch an ihm das Alter nicht spurlos vorüber geht, zeigte sich im April 2019, als Jagger sich einer Herzoperation unterziehen musste. Nur knapp zwei Monate, nachdem ihm eine neue Herzklappe eingesetzt worden war, ging der ewige Rocker aber wieder auf Tournee. Die Stones hatten die 2017 begonnene «No Filter Tour» wegen der Corona-Pandemie unterbrechen müssen, ausserdem wurde sie vom Tod von Schlagzeuger Charlie Watts überschattet.

Als 80-jähriger Uropa immer noch ein Rockstar
(von links nach rechts) Gitarrist Ronnie Wood, Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards auf der Waldbühne in Berlin. Die drei Stones während ihrer «Sixty»-Jubiläumstournee im Jahr 2022. Bild: Keystone

Vergangenes Jahr feierten die Stones ihr 60-jähriges Bestehen mit ihrer Europa-Tournee «Sixty». Ihre Tourneen sind seit Jahrzehnten legendär: 2016 etwa haben sie ein Gratis-Konzert im kommunistischen Kuba, wo ihre Musik über viele Jahre verboten war – und brachten hunderttausende Fans in Verzückung. Gleichzeitig trugen die Konzerteinnahmen in aller Welt zu Jaggers stattlichem Vermögen bei.

Jagger: Wäre gerne Lehrer geworden

Als Rockstar fühlte sich Jagger allerdings bisweilen intellektuell unterfordert. Nach eigener Aussage wäre er eigentlich gern Lehrer geworden. Neue Herausforderungen suchte sich der Sänger in den vergangenen Jahrzehnten als Darsteller in mehreren Filmen.

Jaggers Freund und Fan, U2-Sänger Bono, hat dem Stones-Frontmann einmal «eiserne Disziplin» bescheinigt. Und die dürfte ihn auch mit 80 Jahren noch zu aussergewöhnlichen Leistungen befähigen. «Es ist ganz einfach», schrieb der «Boston Globe» dazu schon vor 18 Jahren in einer Kritik: «Man kann mit 60 nicht mehr das tun, was man mit 20 mühelos geschafft hat. Aber die Rolling Stones können das». (fsc/sda)

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