
«Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung»: Schwere Vorwürfe gegen René Benko
Baseljetzt
Die Staatsanwaltschaft Trient erhebt schwere Vorwürfe gegen den österreichischen Unternehmer René Benko. Er habe eine Vereinigung gegründet, mit dem Ziel, ungerechtfertigte Gewinne zu erzielen.
Die Staatsanwaltschaft Trient verdächtigt den Unternehmer René Benko, «Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung» zu sein. Diese sei mit dem Ziel gegründet worden, Konzessionen und Genehmigungen zu erlangen, um daraus ungerechtfertigte Gewinne zu erzielen, wie aus Ermittlungsakten hervorgeht.
Benko habe an der Spitze der kriminellen Vereinigung mithilfe des Bozner Steuerberaters Heinz Peter Hager und des Unternehmers Paolo Signoretti aus der Stadt Rovereto gehandelt, hiess es aus der Trentiner Staatsanwaltschaft. Hager ist auch Vorstandschef der nach Benkos Tochter benannten Laura Privatstiftung.
Ermittlungen gegen 77 Personen
Gegen insgesamt 77 Personen wird ermittelt, darunter fünf Südtiroler. Acht Personen wurden unter Hausarrest gestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Korruption, krimineller Vereinigung, Betrug und Verletzung des Amtsgeheimnisses in Trient, Bozen, Verona, Brescia, Mailand, Pavia und Rom.
Die Leiterin der Abteilung für Stadtplanung in Bozen, Daniela Eisenstecken, soll im Verdacht stehen, ihr Amt genutzt zu haben, um Genehmigungen auszustellen, ohne sich dabei an die gesetzlichen Vorgaben zu halten, so die Ermittler. Sie soll eine wichtige Rolle in der mutmasslich kriminellen Organisation gespielt haben. Sie soll auch «ein Dossier mit vertraulichen Informationen über Verwaltungsangestellte und öffentliche Bedienstete erstellt haben», um diese zu erpressen.
Laut den Ermittlern sollen die beteiligten Unternehmer öffentliche Aufträge durch die Gewährung von Gefälligkeiten, Geschenken und Geldzahlungen an Beamte und Verwaltungsmitarbeiter erschlichen haben. Die Ermittlungen gehen weiter. Für alle Beteiligen gilt die Unschuldsvermutung. (sda/daf)
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