In den Niederlanden gab sich ein Paar das Ja-Wort im Gerichtssaal. Doch nach einem gemeinsamen Leben in Freiheit sieht es so bald nicht aus. Der Angeklagte soll ein Drogenboss sein.

Ein Angeklagter hat in den Niederlanden seinen Strafprozess für eine ungewöhnliche Aussage genutzt: Der mutmassliche Drogenboss Harry P. machte von der Anklagebank aus am Montag in ‘s-Hertogenbosch seiner Freundin einen Heiratsantrag, wie Reporter am Montag berichteten. Seine Freundin sagte den Berichten zufolge «Ja». Doch schnell werden die beiden Verlobten einander nicht in die Arme schliessen können – zumindest nicht in Freiheit. Das Urteil gegen P. wird erst am 13. Juli erwartet.

Auch der Schwiegervater in spe ist Bandenführer

Der 33-Jährige soll eine Bande geleitet haben, die in grossem Stil synthetische Drogen produziert und gehandelt haben soll. In von der Polizei gehackten Berichten soll er sich «Prinz der Unterwelt von Eindhoven» genannt haben. Die Bande soll der Staatsanwaltschaft zufolge sowohl im Süden der Niederlande als auch in Belgien und in Deutschland, in Ruppach-Goldhausen (Rheinland-Pfalz) und Kassel (Hessen), Pillen hergestellt haben.

Am Dienstag können sich die Verlobten wieder sehen, denn dann wird der umfangreiche Prozess gegen die Bande fortgesetzt. Zufälligerweise steht dann auch P.’s künftiger Schwiegervater im selben Gebäude vor den Richtern, berichtet die Nachrichtenagentur ANP. Er soll Anführer einer anderen Drogenbande sein. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren. (sda/maf)