Arbeitslosenzahlen so tief wie seit Jahrzehnten nicht mehr
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Arbeitslosenzahlen so tief wie seit Jahrzehnten nicht mehr

05.01.2023 13:35 - update 06.02.2023 17:05

Viktoria Stauffenegger

Die Arbeitslosenzahlen sind so tief wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer eröffnen sich neue Möglichkeiten.

Zum Jahresbeginn sind die Arbeitslosenzahlen so tief wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Arbeitslosenquote lag im November schweizweit bei 2 Prozent. Baselland konnte das Niveau ende November mit 1,7 Prozent tief halten, der Kanton Basel-Stadt verzeichnete im Dezember einen leichten Anstieg von 0,1 Prozent, daher liegt die Arbeitslosenquote nun bei 2,9 Prozent. Trotz diesen Anstiegs ist die Arbeitslosenquote immer noch tief gegenüber den letzten Jahren.

Warum nicht nur die Arbeitslosenquote, sondern auch die Inflation dabei eine Rolle spielt, und warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist in eine Ausbildung zu investieren, erklärt Professor Rolf Weder, Wirtschaftsprofessor an der Universität Basel.

Herr Weder, wir haben tiefe Arbeitslosenzahlen, könnten Sie das kurz einordnen?

Rolf Weder: Dass die Arbeitslosenquote so tief ist in der Schweiz, ist eine super Sache. Denn es kommt dazu, dass auch die Inflationsrate tief ist. Damit ist der Elend-Index, der Index, welcher die Arbeitslosenquote plus die Inflationsrate zusammen zählt, im internationalen Vergleich am tiefsten.

Was bedeutet das für die Arbeitnehmenden?

Es bedeutet, dass es wenig Arbeitnehmer gibt. Sie können ihren Arbeitsplatz aussuchen, höhere Löhne verhandeln, und für ausländische Arbeitskräfte ist die Schweiz sehr attraktiv.

Wie sieht es bei den Arbeitgebenden aus, was bedeutet die tiefe Arbeitslosenquote für sie?

Arbeitgeber stehen nun in einem intensiveren Wettbewerb. Sie können versuchen, höhere Löhne anzubieten oder das Umfeld zu verbessern. Oder sie versuchen, die älteren Arbeitskräfte zu behalten. Das sind die wichtigsten Möglichkeiten.

Was wird die langfristige Auswirkung der tiefen Arbeitslosenquote sein?

Ich erwarte zwei Entwicklungen: Zum einen müssen sich Firmen immer mehr weiterentwickeln. Da ist zum Beispiel die Frage, ob sie bestimmte Tätigkeiten durch Menschen ausführen lassen oder diese durch neue Technologien, Roboter, Automatisierungen ersetzten werden. Und was ich mir stark erhoffe ist, dass die jungen Leute in ihre Fähigkeiten und die Ausbildung investieren.

Hätten Sie ein konkretes Beispiel?

Wir haben in einer Studie gezeigt, dass der Anteil der Frauen mit einem Abschluss in den naturwissenschaftlichen Fächern im internationalen Vergleich sehr gering ist. Deswegen würde ich alle jungen Frauen ermutigen, in diesen Bereich einzusteigen. Gerade dieses Umfeld mit der Pharmabranche bietet eine gute Gelegenheit.

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