Arnold «The Cobra» Gjergjaj ist so fit wie noch nie
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Arnold «The Cobra» Gjergjaj ist so fit wie noch nie

01.09.2023 05:21 - update 01.09.2023 10:57
Yannick Fuhrer

Yannick Fuhrer

Nach drei Siegen in drei Kämpfen in diesem Jahr, kämpft der Prattler Boxer Arnold «The Cobra» Gjergjaj gegen den Belgier Bilal Laggoune um den WBF Weltmeistertitel.

Im Vergleich zum letzten Kampf im Juni geht der Kampf am Samstag über 12 statt nur 10 Runden: «Das macht schon viel aus wenn du in jedem Training zwei Runden mehr machen musst. Jede Runde kostet dich Kraft, Ausdauer und Mental muss man voll da sein», sagt Gjergjaj.

Sollte der Kampf nicht vorzeitig durch K.o. enden, dürfte der Prattler die zwei zusätzlichen Runden gut überstehen. Zur Vorbereitung hat er Trainingslager absolviert, wie es sie schon lange nicht mehr gab. Dafür lud das Team Sparringspartner aus ganz Europa nach Pratteln ein. Gjergjajs körperliche Verfassung sei derzeit optimal, sagt Marc Hänggi, der sozusagen seine rechte Hand ist: «Man muss auch sagen, dass er sicher seit fast 10 Jahren nicht mehr so fit war wie jetzt. Wenn er überhaupt je so fit war.

Pfarrer mit an Board

Das Team hat sich stetig weiterentwickelt und konzentriert sich nun noch mehr auf das Geschehen ausserhalb des Rings. So wurde auch ein Seelsorger mit ins Boot geholt. Márcio Dias ist Heilsarmeeoffizier und selbst leidenschaftlicher Boxer: «Meine Hauptaufgabe ist sicherlich, auf die Seele des Kämpfers zu achten. Ich schaue, wie es ihm geht, wie die Vorbereitungen laufen und spreche viel mit ihm».

Da Dias selbst boxt, steht er oft mit Gjergjaj im Ring. Vor den Kämpfen kenne sein Schützling aber kein Pardon: «Die Schläge kommen sehr hart.» Zudem merkt er, dass Gjergjaj mittlerweile auch im Kopf freier ist: «Wir hatten im Ring oft das Thema Freiheit. Jetzt ist Arnold frei und bereit».

Nochmals voll angreifen

Genau dieses Paket an Helfern macht Arnold Gjergjaj jetzt in allen Bereichen besser: «Ich war noch nie so gut in Form. Ich glaube, dass man als Schwergewichtsboxer mit 39 Jahren noch nicht alt ist, sondern sich am besten fühlt».

Gjergjajs grosses Ziel bleibt es, an die Weltspitze zu kommen und noch einmal einen grossen Kampf zu bestreiten. Überstürzen will er aber nichts: «Es kommen immer wieder Angebote, aber man muss wirklich gut vorbereitet und vor allem bereit für diesen Kampf sein.»

Bis zu diesem grossen Kampf will sich der Prattler kontinuierlich steigern.

Der Kampf vom Samstag gegen den Belgier Bilal Laggoune findet im Landgasthof in Riehen statt. Tickets können noch bis Samstagmittag online gekauft werden. Danach nur noch an der Abendkasse.

Im Boxsport gibt es mehrere Weltmeister

Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es im Boxen mehrere Weltmeister. Der Grund: Es gibt vier Weltverbände (WBA, WBC, IBF, WBO) die die Boxwelt dominieren.

WBA: World Boxing Associaton

Seit 1962 trägt der Verband diesen Namen. Die WBA vermarktete ihre Boxer zunehmend als Showstars, der reine Sport trat in den Hintergrund. Um der Alleinherrschaft der WBA entgegenzuwirken und am finanziellen Erfolg teilzuhaben, gründeten sich weitere Box-Weltverbände.

WBC: World Boxing Council

Der Verband wurde 1963 gegründet. Er war der erste grosse vom WBA unabhängige Box-Weltverband.

IBF: International Boxing Federation

Nachdem Bob Lee bei der Jahresversammlung der WBA bei der Wahl zum Präsidenten Gilberto Mendoza unterlag, gründete er seinen eigenen Verband. Der Verband muss sich immer wieder mit Vorwürfen auseinandersetzen, dass Boxer in den Ranglisten zu hoch eingestuft werden.

WBO: World Boxing Organization

Dieser Verband wurde 1988 aus Protest gegen den WBA gegründet.

Welcher der Verbände der wichtigste ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Keiner der Verbände ist jedoch unumstritten, da bei allen in der Vergangenheit fragwürdige Kampfergebnisse oder finanzielle Unregelmässigkeiten auftraten.

Gjergjaj kämpft nun um den Weltmeistertitel der WBF. Die World Boxing Federation ist ein Boxverband, der etwas kleiner ist als die vier grossen Verbände. Er unterliegt aber den gleichen Regeln.

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