Asteroiden am Himmel: Wie der internationale Gedenktag uns an die kosmische Gefahr erinnert
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Astronomie
International

Asteroiden am Himmel: Wie der internationale Gedenktag uns an die kosmische Gefahr erinnert

30.06.2024 12:49 - update 15.07.2024 16:06
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Am Internationalen Asteroiden-Tag, der jährlich am 30. Juni stattfindet, erinnern Wissenschaft und Raumfahrt an die potenzielle Gefahr durch Asteroiden und unterstreichen die Bedeutung ihrer Überwachung.

Am 30. Juni wird der Internationale Asteroiden-Tag gefeiert. Er wurde von Stephen Hawking und weiteren Personen gegründet – darunter ein Apollo 9-Astronaut, ein Filmemacher und Brian May, der Gitarrist der britischen Band Queen, welcher auch Astrophysiker ist.

Der Internationale Asteroiden-Tag wurde schliesslich 2016 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Der 30. Juni wurde nicht zufällig gewählt. Er soll an das Tunguska-Ereignis im Jahr 1908 erinnern. Es bestand aus einer oder mehreren sehr grossen Explosionen in Sibirien, die womöglich von einem Asteroiden verursacht wurden. Die Ursache für das Tunguska-Ereignis liess sich bisher aber nicht ohne Zweifel klären.

Asteroiden am Himmel: Wie der internationale Gedenktag uns an die kosmische Gefahr erinnert
Umgeknickte Bäume liegen auf diesem Foto aus dem Jahre 1953 in der sibirischen Landschaft, 45 Jahre nach der Explosion über Tunguska. Bild: Keystone

Was sind Asteroiden?

Asteroiden sind astronomische Kleinkörper. Sie bewegen sich auf der keplerschen Umlaufbahn um die Sonne. Sie sind grösser als Meteoriden (Millimeter bis Meter) und kleiner als Zwergplaneten (rund 1’000 Kilometer).

Den Raumfahrtbehörden sind derzeit rund 1,3 Millionen Asteroiden bekannt. Jeden Monat kommen mehrere Tausend Neuentdeckungen dazu. Für die rund 35’000 derzeit bekannten erdnahen Brocken werden die Szenarien für die nächsten hundert Jahre immer wieder durchgespielt.

Wissenschaftler schätzen, dass vor etwa 65 Millionen Jahren ein riesiger Asteroid in der Gegend des heutigen Yucatan in Mexiko, auf die Erde gestürzt sei. Einige Wissenschaftler glauben, dass dies zum Aussterben der Dinosaurier beigetragen haben könnte. Der Asteroid soll einen Krater von etwa 150 Kilometern Grösse hinterlassen haben.

Zwei Asteroiden zogen diese Woche an der Erde vorbei

Fast pünktlich zum Internationalen Asteroiden-Tag zogen binnen gut 40 Stunden zwei grosse Brocken an der Erde vorbei. Die Dimensionen dieser Himmelskörper hätten bei einem Einschlag auf dem Blauen Planeten verheerende Folgen. Das Büro für Asteroidenabwehr der europäischen Raumfahrtbehörde Esa in Frascati bei Rom gab allerdings Entwarnung – null Gefahr.

Am Donnerstag flog ein Asteroid mit einem Durchmesser von rund 2,3 Kilometern in rund 6,6 Millionen Kilometern Entfernung an der Erde vorbei. Bei einem Einschlag hätte ein Himmelskörper dieser Grössenordnung katastrophale Folgen.

Zum Vergleich: Im Februar 2013 explodierte ein etwa 20 Meter grosser Asteroid über der Millionenstadt Tscheljabinsk in Russland. Durch die Druckwelle wurden rund 1’500 Menschen verletzt, meist durch splitterndes Fensterglas.

Asteroiden am Himmel: Wie der internationale Gedenktag uns an die kosmische Gefahr erinnert
In Tscheljabinsk explodierte im Jahr 2013 ein etwa 20 grosser Asteroid. Bild. Keystone

Näher als der Mond

Nur gut 40 Stunden später, kurz vor dem Internationalen Asteroiden-Tag am Sonntag, kam ein zwischen 120 bis 260 Metern grosses sogenanntes NEO (Near-Earth Object) der Erde sehr viel näher. Mit nur rund 290’000 Kilometern war er unserem Heimatplaneten dann näher als der Mond.

Dieser Asteroid wurde den Angaben zufolge erst am 16. Juni entdeckt. Die Sichtung eines so grossen Himmelskörpers erst eine Woche vor dem Vorbeiflug unterstreiche die Notwendigkeit, die Fähigkeiten einer Überwachung potenziell gefährlicher erdnaher Objekte zu verbessern, hiess es von der Esa.

Filme, die Asteroiden thematisieren

Hast du nun Lust bekommen, dich noch mehr mit dem Thema Asteroiden zu beschäftigen? Hier findest du eine Auflistung mit Filmen, die sich rund um Asteroiden drehen:

«The Day the Sky Exploded» (1958):

«The Day the Sky Explodes» ist eine französisch-italienische Co-Produktion. Regie führte Paolo Heusch. Durch eine Atomrakete, die bei einer bemannten Mondmission abgeschossen wurde, verschiebt sich die Umlaufbahn vieler Asteroiden. Dies führt auf der Erde zu Flutwellen, starken Winden, Feuerstürmen und Erdbeben.

«Meteor» (1979):

«Meteor» ist ein Science-Fiction-Film des Regisseurs Ronald Neame. Die Hauptrollen spielen Sean Connery, Natalie Wood, Karl Malden und Brian Keith. Der Film handelt von einem gigantischen Meteor, der auf die Erde zurast. Nur eine atomare Geheimwaffe kann die Katastrophe aufhalten.

«Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt» (2012):

«Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt» ist ein US-amerikanischer Film von Lorene Scafaria. Steve Carell und Keira Knightley übernehmen die Hauptrollen. Der Asteroid Matilda wird in Kürze mit der Erde kollidieren und den Weltuntergang herbeiführen. Dodges Ehefrau verfällt in Panik und flieht, als sie diese Nachricht hört. Menschen beginnen, Drogen zu nehmen, zu plündern und mit fremden Menschen Sex zu haben. Alles hat sich verändert – doch nur für Dodge scheint sich nichts geändert zu haben.

«Don’t Look Up» (2021):

«Don’t Look Up» ist eine US-amerikanische schwarze Komödie des Regisseurs Adam McKay, bei der Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence, Meryl Streep, Cate Blanchett und Jonah Hill in den Hauptrollen zu sehen sind. Zwei mittelmässige Astronomen entdecken, dass bald ein Asteroid die Erde zerstören wird. Sie versuchen, die Menschheit über die Medien vor der kommenden Bedrohung zu warnen. Doch die Meisten zweifeln an ihrer Glaubwürdigkeit.

(jwe/sda)

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