Auch hier stecken CS-Gelder drin
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Credit Suisse
Region

Auch hier stecken CS-Gelder drin

21.03.2023 13:58 - update 22.03.2023 10:20
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Von Pensionskassen bis zur Uni Basel – auch in der Region steckt viel Credit Suisse. Die Auswirkungen sind zurzeit noch überschaubar. Das könnte sich aber noch ändern.

Die CS-Übernahme durch die UBS beschäftigt nicht nur weltweit und national, auch regional ist die Bank involviert.

So halten die Pensionskassen der beiden Basel Aktien bei der CS, sie ist beim Kunstmuseum als Partnerin aufgelistet und die Universität Basel vergibt bei den «Teaching Excellence Awards» in zwei Kategorien einen «Credit Suisse Award». Was bedeutet diese Veränderung auf dem Bankenplatz Basel nun für diese Institutionen?

Die Reaktionen der beiden Pensionskassen sind sehr ähnlich. Beide sehen aus der Übernahme keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Die Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) halte ein Gesamtvermögen von rund 14 Milliarden Franken, welches breit diversifiziert angelegt sei, sagt Susanne Jeger, Vorsitzende der Geschäftsleitung der PKBS. «Wir haben gegenüber der CS nur ein sehr marginales direktes monetäres Engagement.» In Zahlen bedeutet dies: Die PKBS hält 5’182’408 Aktien im Wert von 3’783’158 Franken. Der Kurs lag am 20. März bei 0,73 Franken. Per 31. Dezember 2022 betrug dieser Wert noch 13,5 Millionen Franken. «Gegenüber unserem Aktienengagement von rund 4,3 Milliarden Franken entspricht dies einem Anteil von 0,1 Prozent, im Verhältnis zum Gesamtvermögen 0,03 Prozent», sagt Jeger.

Die Situation wird beobachtet

Trotz des momentan nicht bestehenden Handlungsbedarfs würde die baselstädtische Pensionskasse die weiteren Entwicklungen stetig beobachten und bei Bedarf die erforderlichen Massnahmen ergreifen. Auch die Basellandschaftliche Pensionskasse (BLPK) hält, wie fast alle Pensionskassen der Schweiz, Aktien der Credit Suisse, sagt Claude Monetti, Geschäftsleitungsmitglied der BLPK. «Anteilmässig im Sinne der Gewichtung im Swiss Market Index hält die BLPK rund 0,05 Prozent an der Credit Suisse», sagt er. Auf das gesamte Vorsorgevermögen per Ende 2022 von 10,5 Milliarden Franken entspreche dieser Anteil Stand 17. März rund 0,03 Prozent des Vorsorgevermögens.

Da die BLPK noch keine Informationen über die strategische Fortführung und die Form der Geschäftseinheiten von der UBS erhalten habe, sei eine Beurteilung der Auswirkungen der Übernahme im Moment nicht möglich. «Vorerst ändert sich nichts an der Situation. Die, der Credit Suisse zur Verwaltung, anvertrauten Gelder werden weiterhin von ihr professionell verwaltet», sagt Monetti. Auch die BLPK beobachte die Situation und die weitere Entwicklung sehr genau und werde je nach Ankündigung, beziehungsweise Verlauf, entsprechende Entscheide über das weitere Vorgehen und die Zusammenarbeit mit der Credit Suisse, beziehungsweise mit der UBS, treffen.

Durchführung der Sonderausstellung wäre immer gewährleistet

Über die finanzielle Unterstützung der Credit Suisse hält man sich beim Kunstmuseum bedeckt. Aus vertraglichen Gründen dürfe dazu keine Auskunft gegeben werden, sagt Mediensprecherin Karen Gerig. «Die Credit Suisse unterstützt als Partnerin seit 2012 pro Jahr eine Sonderausstellung des Kunstmuseums Basel.» Weitere finanzielle Unterstützung würde nicht bestehen.

Laut Gerig wird das gesamte Ausstellungsprogramm des Kunstmuseums Basel über Sponsoringgelder und durch private Geldgeber und Mäzene finanziert. «Entsprechend ist das Engagement der Credit Suisse zwar wichtig, jedoch gibt es neben der Credit Suisse auch heute schon immer noch weitere Sponsor:innen und Donator:innen der Ausstellungen.» Eine Durchführung der Sonderausstellungen wäre immer gewährleistet gewesen, jedoch mit zusätzlichem Mehraufwand, um die finanziellen Mittel anderweitig zu beschaffen. Ob nun ein neuer Sponsor gesucht wird? Diese Suche nach Sponsoren und privaten Geldgebern gehöre zu den primären und ständigen Aufgaben der Stiftung für das Kunstmuseum. «Ohne deren Unterstützung ist das Ausstellungsprogramm nicht realisierbar», sagt Gerig.

«Credit Suisse Award»

Seit Montag ist auch wieder das Voting des alljährlichen «Teaching Excellence Awards» der Universität Basel eröffnet. Dort wird in den Kategorien «Modern Scholarship» und «Future Talents» der «Credit Suisse Award» vergeben. «Die Universität Basel wird die Preise im 2023 so verleihen, wie sie angekündigt wurden», sagt Mediensprecher Matthias Geering. Da verschiedene Schweizer Universitäten den gleichen CS-Preis verleihen, würden diese selbstverständlich das Gespräch mit den CS-Verantwortlichen suchen. «Wir gehen aber davon aus, dass dieses Sponsoring derzeit für das CS-Management nicht oberste Priorität hat», sagt Geering. Zudem werde der Preis nicht von der Credit Suisse selbst, sondern von deren Jubiläumsstiftung vergeben. «Es wird sich zeigen, wie sehr diese Stiftung von den aktuellen Ereignissen betroffen ist.»


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