Auf den Autobahnen landet immer mehr Abfall
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Littering
Schweiz

Auf den Autobahnen landet immer mehr Abfall

05.09.2023 12:12

Baseljetzt

Hier ein Zigistummel, da eine leere Flasche: Viele lassen ihren Müll auf der Strasse liegen. Eine Tonne Abfall pro Kilometer mussten letztes Jahr von den Autobahnen entfernt werden. Und das Littering nimmt zu.

Immer mehr Menschen werfen Abfälle auf die Autobahn oder lassen sie auf Raststätten liegen. Pro Nationalstrassenkilometer haben die Tiefbauämter im vergangenen Jahr im Schnitt rund eine Tonne Abfälle eingesammelt und entsorgt.

Viel Littering an Rastplätzen

Hinzu kommen Abfälle im Umfang von rund 3300 Tonnen, die ordentlich auf den Rastplätzen entsorgt wurden. Das ist dem am Dienstag veröffentlichten Bericht «Betrieblicher Unterhalt Nationalstrassen» des Bundesamts für Strassen (Astra) zu entnehmen. Zum Vergleich: an der Basler Fasnacht 2023 wurden rund 230 Tonnen Abfall eingesammelt.

«Das Littering nimmt bedauerlicherweise weiterhin stark zu», lässt sich Astra-Direktor Jürg Röthlisberger im Bericht zitieren. Die Unsitte, Abfälle im öffentlichen Raum achtlos wegzuwerfen oder liegenzulassen, sei insbesondere auf stark befahrenen Strecken und in den Anschlussbereichen ein immer grösser werdendes Problem.

395 Millionen Franken Unterhalt

In der Regel kümmern sich die kantonalen Tiefbauämter im Auftrag des Bundes um die Reinigung der Fahrbahnen, Tunnels und Rastplätze. Dazu gehören das Spülen von Leitungen, Kanälen und Rinnen, das Entleeren von Strassenabwasserbehandlungsanlagen sowie das Entfernen von Kies und Geschiebe an Bächen und Ufern.

Das Nationalstrassennetz hat eine Gesamtlänge von rund 2200 Kilometern. Für den betrieblichen Unterhalt gab der Bund im Jahr 2022 gemäss dem aktuellen Bericht rund 395 Millionen Franken aus. Damit werden neben der Reinigung zum Beispiel die Kosten für den Winterdienst, die Grünpflege, die Wartung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen sowie die Arbeit der Schadenwehren gedeckt.

Weniger Salz auf den Strassen

Wie die Zahlen weiter zeigen, wurde im vergangenen Jahr im Winterdienst wenig Salz eingesetzt. Dass der Salzverbrauch 2022 der historisch gesehen dritttiefste ist, ist beispielsweise auf den relativ milden Winter zurückzuführen – aber nicht nur. Statt Salz wird vermehrt eine Salzsole auf die Fahrbahn gesprüht. Dabei handelt es sich um ein Salz-Wasser-Gemisch. Gegenüber dem Trockensalz bleibt dieses wesentlich länger auf der Fahrbahn liegen, was zu einem geringeren Salzverbrauch führt. (sda/lef)

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