Die 3-jährige Riaka war am Freitagabend aus dem Zolli Basel ausgebrochen. Das Vari-Weibchen konnte unverletzt eingefangen werden und befindet sich nun unter Hausarrest.

Wie Riaka aus dem Zolli ausbüxen konnte, klärt der Zolli Basel aktuell noch ab. «Vermutlich ist sie irgendwo über den Graben gesprungen. Die Tiere könnten theoretisch auch schwimmen, machen das aber nicht gerne,» sagt Adrian Baumeyer, Kurator des Zoo Basel. Normalerweise würde aus diesem Grund ein Wassergraben als psychologische Grenze für die Tiere reichen.

Und selbst wenn ein Tier aus dem Gehege ausbüxt, würde es meistens von alleine wieder zurück zur Anlage gehen. Dort fühlt es sich zu Hause, es gibt Nahrung und die Familie oder das Partnertier befindet sich ebenfalls dort. Am Freitag gab es im Zolli-Restaurant jedoch einen Anlass und es könne durchaus sein, dass dieser sie verwirrt hätte, so der Kurator.

Helfende Passanten vertrieben Lemur

Einige Passanten hätten die junge Vari-Dame – Varis (Varecia) sind eine Gattung der Feuchtnasenprimaten aus der Gruppe der Lemuren – gesichtet und versucht, ihr zu folgen. «Sobald sie draussen war, sind Passanten ihr hinterher und das hat sie vermutlich noch mehr verwirrt, sodass sie die Orientierung verloren und den Weg zurück nicht mehr gefunden hat», erklärt der Zolli-Kurator.

Dass die 3-jährige Riaka wieder eingefangen werden konnte, liege auch an der engen Zusammenarbeit mit der Polizei. Diese habe die Meldungen der Bevölkerung, dass ein Affe frei herumläuft, umgehend an den Zolli weitergeleitet. Bereits am frühen Samstagmorgen gingen Meldungen ein, dass sich Riaka in den Familiengärten an der Hegenheimerstrasse befinde. Die Suche verlief jedoch zunächst erfolglos.

In Familiengärten geschnappt

Am Sonntag kam eine weitere Meldung aus den Familiengärten. Eine Person konnte Riaka über längere Zeit beobachten und den Tierpfleger zur ausgebüxten Vari-Dame lotsen, der Riaka einfangen konnte. Dem Tier gehe es gut, heisst es im Zolli. Für den Pfleger sei der Einsatz eine Herausforderung gewesen. Er musste dem Tier mit einem Netz hinterherjagen, bis er es an der Burgfelderstrasse schlussendlich erwischte.

Der Ausflug hat für Riaka und ihren Partner, der ebenfalls auf der Anlage lebt, Konsequenzen: Bis der Ausbruchsort gefunden wird, stehen beide unter Hausarrest.