
Auspumpen vor dem grossen Putz: So sieht der Abwassertunnel unter dem Rhein aus
Yannick Fuhrer
Mehrere Meter unter dem Rhein liegt der Wettstein-Düker, der unser Abwasser durch die Stadt leitet. Nach über 15 Jahren musste er nun wieder einmal ausgepumpt werden, damit er 2025 dann der grossen Reinigung unterzogen werden kann.
Das Wort Düker wird aus dem niederländischen Wort «Duiker», zu Deutsch «Taucher», abgeleitet. Kurz gesagt transportiert der Düker das Wasser unter einem Hindernis hindurch, wie bei uns in Basel der Rhein eines ist.
Mit den Jahren lagert sich aber immer mehr Kies, Fett und anderes Material an den Wänden des Kanals ab. Deshalb müssen die Düker alle paar Jahre ausgepumpt und gereinigt werden. Beim Wettstein-Düker ist es nun wieder an der Zeit sagt Till Köppel, Leiter Wasser vom Tiefbauamt Basel-Stadt: «Dieser Düker wurde zuletzt im Jahr 2009 gereinigt und nun wollen wir schauen, wie das effektiv aussieht.»
Geplant sei die Reinigung im Frühjahr 2025. Das vorläufige Leeren des Dükers gehöre aber zu den wichtigen Vorarbeiten für diese Reinigung: «Für uns ist es wichtig, um einzuschätzen, wie viel Ablagerungen da sind, damit wir schlussendlich wissen, wie viel Material dort unten liegt, welches wir dann rausbringen müssen. Zuerst werden wir es in händischer Arbeit machen und danach mit Robotern arbeiten, damit der Düker weitere 15 Jahre betrieben werden kann», sagt Köppel weiter.
Damit der Düker ausgepumpt werden kann, muss zuerst das Wasser des Kanals umgeleitet werden, erklärt Aydin Canserver: «Wir müssen das Wasser in Richtung Münsterstollen, Schifflände und dann in den anderen Düker bei der Dreirosenbrücke umleiten. Dort geht es dann unter dem Rhein durch und von dort aus Richtung ARA.»
Nach einigen Stunden ist das Wasser dann komplett aus dem Kanal gepumpt und der Düker, der sich mehrere Meter unter dem Rhein befindet, wieder begehbar. Der erste Anblick des wasserlosen Dükers erfreut Till Köppel: «Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass wir mehr Material antreffen werden. Es ist aber ein sehr geringer Gehalt.» Vorwiegend liegt vor allem Kies da.
Für Aydin Canserver sei dieser geringe Gehalt an Material nicht sehr überraschend: «Zum einen bin ich froh, dass wir nicht so viel Dreck schaufeln müssen, aber da wir mit Luftkissen arbeiten, habe ich das auch ein bisschen erwartet.» Nun kann der Düker für weitere Vorbereitungsarbeiten genaustens inspiziert werden bevor er dann im Januar 2025 für die Reinigung erneut ausgepumpt wird.
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Stephanie_BS
Sehr interessant!! 🙂