Autopsie gibt Gewissheit: 26-jähriger Jogger von Bär getötet
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Norditalien
International

Autopsie gibt Gewissheit: 26-jähriger Jogger von Bär getötet

08.04.2023 18:28

Baseljetzt

Nachdem am Donnerstag die Leiche eines jungen Joggers in Italien gefunden wurde, herrscht nun die traurige Gewissheit: Der 26-Jährige wurde von einem Bären getötet.

Die Leiche des jungen Mannes war am frühen Donnerstagmorgen in der Gemeinde Caldes im bei Wanderern und Touristen beliebten Tal Val di Sole nahe einem Forstweg gefunden worden. Er war am Mittwoch vom Joggen in den Wäldern nicht zurückgekehrt, woraufhin seine Familie Alarm schlug.

Bisswunden und DNA-Rückstände

Der Körper des Mannes wies schwere Verletzungen auf. Tiefe Kratzer auf dem Körper und im Gesicht, Bisswunden sowie eine tiefe Wunde am Bauch legten bereits zuvor den Verdacht nahe, dass es sich um die Attacke eines Bären handeln könnte. An der Leiche des jungen Mannes wurden entsprechende DNA-Rückstände entdeckt, wie es hiess. Der Bär soll nun identifiziert und anschliessend getötet werden, sagte der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Mario Fugatti, bei einer Sitzung des Ausschusses für öffentliche Ordnung und Sicherheit am Freitag.

«Bär muss entfernt werden»

«Dieser Bär muss entfernt werden, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten», erklärte Fugatti weiter. Nach seinen Worten sollten alle «problematischen» Tiere erlegt werden. Etwa 100 Bären leben in der bergigen und bewaldeten Gegend in freier Wildbahn. Das sei, so Fugatti, nicht mehr tragbar. In der Gegend wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, von einem Bären angegriffen und an Kopf und Arm verletzt worden.

Grosse Bärenpopulation

In dem Gebiet wird vor möglichem Aufeinandertreffen mit wilden Tieren wie etwa Bären, Wölfen oder Luchsen regelmässig gewarnt. Insbesondere Bären machen der Region zu schaffen. Ihre Anzahl nimmt nach Angaben der Provinz zu. Im Rahmen des EU-Projekts «Life Ursus» waren 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde. Ursprünglich hatte man eine Population von 50 Tieren geplant. Fugatti zufolge muss nun gegen diesen «Überschuss» vorgegangen werden.

(sda/amu)

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