Badespass auch vor 128 Jahren trotz Abwasser und Chemikalien
©Bild: Keystone
Rheinbad
Basel-Stadt

Badespass auch vor 128 Jahren trotz Abwasser und Chemikalien

16.02.2023 14:33 - update 17.02.2023 10:23

Janine Borghesi

Heute vor 128 Jahren hat der Regierungsrat Basel-Stadt einen Kredit für den Bau des Rheinbads St. Johann beantragt. Das Bad sollte als Schwimmschule genutzt werden.

Kalte Monate liegen hinter uns, doch der Frühling naht. Bald schon ist es so weit, und wir können endlich wieder unseren Wickelfisch aus dem Keller rausholen und ein Schwümmli im Rhein machen. Auch die Basler:innen aus dem Jahr 1895 dachten im Februar schon an den Sommer – und dies nicht nur an der Fasnacht, an der der Winter vertrieben werden sollte.

Am 16. Februar 1895, also genau heute vor 128 Jahren, hat der Regierungsrat beim Grossen Rat die Erteilung eines Kredits von 30’000 Franken für den Bau einer Badeanstalt im Rhein beantragt. Und nicht irgendein Bad: Die Rede ist vom Rheinbad St. Johann, welches heute noch steht.

Schwimmen lernen leicht gemacht

Gefördert wurde der Bau von der aus der Bevölkerung gebildeten «Kommission des Volkbades für die untern Quartiere». Im Frühling 1895 begannen schliesslich die Bauarbeiten und schon am 6. Juni desselben Jahres konnten die Basler:innen das neue «Rhybeli» benutzen. Im Gegensatz zu heute war es dazumal jedoch vollständig von Holzwänden umschlossen.

Einer der Hauptgründe für den Bau: Die Basler:innen wollten ein Bad «nach dem wohlbewährten System der Schwimmschule». Die Bevölkerung benutzte die Rheinbäder im 19. Jahrhundert nämlich hauptsächlich, um Schwimmen zu lernen. Reguläres Rheinschwimmen kam erst in den 1980er-Jahren auf.

Ab diesem Zeitpunkt verbesserte sich die Qualität des Wassers durch den Bau einer Kläranlage erheblich. Vorher wurde der Rhein nämlich vom Abwasser der Stadt, sowie von den Chemikalien der Roche und Sandoz verschmutzt.

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