Ballettchef nach Hundekot-Attacke entlassen
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Rauswurf
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Ballettchef nach Hundekot-Attacke entlassen

16.02.2023 14:27 - update 16.02.2023 15:01

Baseljetzt

Erst wurde er suspendiert, jetzt kommt der Rauswurf: Ballettdirektor Marco Goecke muss endgültig gehen, nachdem er letztes Wochenende einer Journalistin Hundekot ins Gesicht schmierte.

Die Staatsoper Hannover trennt sich von Ballettdirektor Marco Goecke wegen dessen Hundekot-Attacke auf eine deutsche Journalistin.

Sein Vertrag als Ballettdirektor sei mit sofortiger Wirkung und im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst worden, sagte Intendantin Laura Berman am Donnerstag in der Theater-Spielstätte Ballhof Eins. Bereits am Montag hatte die Theaterleitung Goecke suspendiert. Seine Stücke werden Berman zufolge jedoch in Hannover weiter aufgeführt.

Nach Kritik mit Kot beschmiert

Goecke hatte am Samstagabend im Foyer des Opernhauses der norddeutschen Stadt die Journalistin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», Wiebke Hüster, mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer «schlimme, persönliche» Kritiken zu schreiben. Drei Tage später bat der Ballettchef öffentlich um Entschuldigung – machte der Journalistin aber zugleich weitere Vorwürfe. Diese reagierte entrüstet und schockiert.

Der Journalistin zufolge hatte Goecke im Opernfoyer unvermittelt eine Plastiktüte mit Hundekot aus der Tasche gezogen und ihr diese mit der offenen Seite ins Gesicht gerieben. «Als ich gespürt habe, was er gemacht hat, habe ich geschrien», sagte die 57-Jährige. Sie habe unter Schock gestanden und geweint.

Entschuldigung an Journalistin

Schriftlich erklärte Goecke später: «Ich möchte mich bei allen Beteiligten, an erster Stelle bei Frau Hüster, für meine absolut nicht gutzuheissende Aktion aufrichtig entschuldigen.» Der Choreograf erklärte die Attacke mit der «nervlichen Belastung zweier kurz aufeinander folgender Premieren». Gleichzeitig machte er Hüster erneut Vorwürfe und sprach von «oft gehässigen Kritiken».

Der eklige Übergriff hat international Schlagzeilen gemacht, unter anderem die BBC und die «New York Times» berichteten darüber. Die Attacke löste auch eine Debatte über das angespannte Verhältnis von Kunst und Kritik aus. (sda/lef)

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