Nach Pilotversuch mit Gratis-Hygieneartikeln: Uni übernimmt das Angebot
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Petition
Basel-Stadt

Nach Pilotversuch mit Gratis-Hygieneartikeln: Uni übernimmt das Angebot

09.05.2023 05:00 - update 09.05.2023 12:00
Nathalie Schaffner

Nathalie Schaffner

Gratis-Binden in Schulen, Unis, kantonalen Gebäuden und öffentlichen WCs: Dies fordert eine Petition. Pilotprojekte liefern erste Erfahrungen aus Bildungseinrichtungen.

Die Periode kann überraschend kommen. Auch kann sich nicht jede Person Hygieneartikel leisten. Um unangenehme Situationen zu vermeiden und das Thema zu enttabuisieren, fordert eine Petition kostenlose Tampons und Binden. In Baseler Schulen, Universitäten, kantonalen Gebäuden und öffentlichen Toiletten sollen Menstruationsartikel zur Verfügung gestellt werden. Für Hotels, Restaurants und Geschäfte soll eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen werden. Die Petition wird diese Woche im Grossen Rat diskutiert.

Bereits im Dezember hat der Regierungsrat mitgeteilt, dass ein solches Angebot an allen Basler Schulen verfügbar sein soll.

Uni Basel führt Angebot ein

Erste Pilotversuche sind bereits durchgeführt worden. So zum Beispiel am Lernoullianum der Uni Basel. Nach den genderneutralen WCs hat sich die studentische Körperschaft Skuba auch für Gratis-Hygieneartikel eingesetzt. Dies sei der nächste Schritt zur Inklusion gewesen, erzählt Lea Tobler, Vorstandsmitglied der Skuba. Sie ist für das Projekt «kostenlose Menstruationsartikel» zuständig. Die Testphase ist abgeschlossen, die Bilanz positiv: «Das Feedback ist super. Kosten und Aufwand sind für uns tief, und wir möchten dies unbedingt permanent einführen», sagt Tobler.

Aufgrund des positiven Ergebnisses des Pilotprojekts hat sich die Universität Basel entschieden, das Angebot einzuführen. Dies bestätigt die Uni gegenüber Baseljetzt.

Widerstand in der Lehrerschaft

Ein weiteres Pilotprojekt läuft an der Sekundarschule Wasgenring. Dort waren es die Schülerinnen und Schüler, die den Vorschlag für ein solches Projekt an die Schulleitung brachten. Mit Erfolg. Trotz anfänglichem Widerstand der Lehrerschaft bietet die Schule nun kostenlose Menstruationsartikel an. Laut Co-Schulleiter Jörg Wilczek hätten einige Lehrer:innen Angst gehabt, dass die Artikel herumliegen oder in die Toilette geworfen werden. Doch: «Die Erfahrungen bisher sind eigentlich sehr positiv, überwiegend positiv. Anfänglich gab’s schon den einen oder anderen Zwischenfall, aber eher selten – und mittlerweile hat sich das eingespielt», sagt Jörg Wilczek. Die Schülerinnen sind selbst dafür verantwortlich, den Vorrat in den Toiletten aufzufüllen.

Ob das Angebot von Gratis-Hygieneartikel auf öffentliche Toiletten ausgeweitet wird, wird voraussichtlich am Mittwoch im Grossen Rat diskutiert.

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