
Basel-London ohne Umsteigen: SP-Nationalrat reicht Vorstoss ein
Janine Borghesi
Nur 5,5 Stunden würde die Verbindung Basel-London per Zug dauern. Laut dem Berner Nationalrat Matthias Aebischer sei die Strecke deswegen prädestiniert als neue Eurostar-Linie.
Wer schon per Zug von Basel nach London gefahren ist, weiss, dass man dafür genügend Zeit einberechnen muss. Über 7 Stunden dauert die Zugfahrt im Schnitt und mindestens ein Mal müssen die Passagiere umsteigen. Matthias Aebischer möchte dies ändern, dies berichtet die BZ. Dem Berner Nationalrat schwebt eine neue Eurostar-Linie vor, welche eine direkte Tages-Zugverbindung von Basel nach London schaffen würde. Die Dauer der Zugfahrt würde sich mit einer solchen Verbindung auf 5,5 Stunden verkürzen.
Aebischer hat nun einen Vorstoss eingereicht. Der Bundesrat muss somit prüfen, wie eine solche Zugverbindung geschaffen werden könnte. «Da die Reisezeit nur fünfeinhalb Stunden betragen würde und die Züge in London direkt ins Zentrum fahren können, wäre eine solche Verbindung äusserst attraktiv und mit den bestehenden Flugverbindungen konkurrenzfähig», schreibt Aebischer im Postulat mit dem Titel «Eine attraktive direkte Zugsverbindung Basel–London ist sinnvoll und machbar».
Touristisches Potenzial
Neben der Erreichung der Klimaziele berge die Verbindung gemäss dem SP-Politiker auch ein hohes touristisches Potenzial. Basel und die Schweiz könnten durch bessere Zugverbindungen als Ferienstandort an mehr Attraktivität gewinnen. Obwohl einige Verbindungen und das Angebot an Nachtzügen in den letzten Jahren ausgebaut worden sind, fehle laut Aebischer eine direkte Zugstrecke nach London.
Momentan verbinden die Eurostar-Züge London–St Pancras mit Paris, Brüssel und Amsterdam mit Halt in Rotterdam. Aber auch Destinationen wie Avignon oder Marseille werden mit geringer Frequenz oder saisonal befahren. Da schon heute solche Routen existierten, schreibt Aebischer, «sollte dies auch für die Schweiz beziehungsweise Basel möglich sein».
Perrons am Bahnhof SBB müssten umgebaut werden
In Basel stösst die Idee des Berner Nationalrats auf Anklang. Das Postulat haben unter anderem die Baselbieter Mitte-Politikerin Elisabeth Schneider-Schneiter und die baselstädtische LDP-Vertreterin Patricia von Falkenstein unterschrieben.
Durch die Einführung einer Eurostar-Linie müsste der Bahnhof SBB umfassend umgebaut werden. Da Grossbritannien nicht mehr in der EU ist und nur noch eingeschränkt am Schengener Abkommen teilnimmt, wäre das Einsteigen mit Sicherheits- und Passkontrollen verbunden – ähnlich wie am Flughafen. Somit könnten die Eurostar-Züge nur fix definierte Gleise benutzen.
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