Basel-Stadt berappt Wertberichtigung des Felix Platter Spitals
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Basel-Stadt berappt Wertberichtigung des Felix Platter Spitals

16.03.2023 14:50 - update 16.03.2023 17:05

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Die Universitäre Altersmedizin Felix Platter kann die Abschreibungen auf den 2019 in Betrieb genommenen Neubau nicht mehr tragen. Deshalb muss der Kanton Basel-Stadt eine Wertberichtigung vornehmen.

Dies haben der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) und der Verwaltungsratspräsident des Spitals, Thomas Giudici, am Donnerstag vor den Medien bekanntgegeben.

Der Betrieb des Spitals laufe an und für sich in erfolgreichen Bahnen, sagte Giudici. Das Spital seit mit einer Bettenbelegung von 91 Prozent sehr gut ausgelastet. Und die für den Ausweis der operativen Leistungsfähigkeit massgebliche EBITDAR-Marge liege mit 8 Prozent im erwarteten Bereich und über dem Durchschnitt der Schweizer Spitäler.

«Wir haben überdurchschnittliche Beträge schweizweit. Wir hatten in den letzten vier Jahren sehr grosses Umsatzwachstum. also auf den Betrieb hat dies keine Auswirkung. Es ist ein rein buchhalterischer Vorgang», meint Giudici.

Es liege nicht an den Neubaukosten

Unter anderem wegen der Teuerung, die sich vor allem auf die Personalkosten auswirke, und wegen den tendenziell sinkenden Tarifen für die Altersmedizin sehe sich das Spital aber nicht mehr in der Lage, die Abschreibungen auf den rund 250 Millionen Franken teuren Neubau alleine zu tragen.

«Wenn das Felix-Platter-Spital aus den eigenen Gewinnen die 250 Millionen Franken, die dieser Neubau gekostet hat, nicht refinanzieren kann, dann hat es zu viel Wert in der Buchhaltung. Das Gesetz schreibt also vor, dass man diesen Wert auf den Betrag herunternimmt, den das Spital aus eigener Kraft refinanzieren kann», sagt Giudici.

An den Neubaukosten liege es übrigens nicht, sagte Giudici: Dieser kostete rund drei Millionen Franken weniger als ursprünglich budgetiert.

Kanton muss 92,2 Millionen Franken tragen

Jetzt muss also der Kanton als Spitaleigner einspringen. Der Wert des Neubaus wird buchhalterisch um 96,2 Millionen Franken vermindert. Das hat gemäss Engelberger zur «höchst unerfreulichen» Folge, dass der Kanton 92,2 Millionen Franken aus der Staatskasse springen lassen muss. Eine Entlastung für das Spital. «Für das Spital bleibt der Druck natürlich gross. Sie befinden sich in einem schwierigen Umfeld. Es gibt einen gewissen Kostendruck im Gesundheitswesen. Es gibt einen Fachkräftemangel den alle Spitäler spüren. Aber ja, insofern kann man das sagen, dass es finanziell eine gewisse Entlastung für das Spital darstellt.»

Diese 92,2 Millionen Franken werden die Kantonsrechnung 2022 belasten. In die roten Zahlen wird der Kanton deswegen aber kaum abrutschen. Im Januar hatte die Finanzdirektorin Tanja Soland (SP) noch einen erwarteten Überschuss von 352 Millionen Franken präsentiert.

Engelberger betonte, dass das Zentrum für Altersmedizin seine anspruchsvolle Aufgabe gut erfülle. Die hohe Auslastung und die demografische Entwicklung der Bevölkerung zeigten klar auf, dass es das Spital in der gebauten Grösse braucht. (sda/mkf)

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