
Baselbiet stellt gemeinsame Gesundheitsregion in Frage
Baseljetzt
Der Landrat will, dass der Staatsvertrag für eine gemeinsame Gesundheitsregion mit Basel-Stadt neu beurteilt wird. Er hat ein entsprechendes Postulat überwiesen.
Das Postulat von Sven Inäbnit (FDP) bekam 59 Ja- zu 21 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen. Es fordert unter anderem, dass ein Ausstiegsszenario aus der gemeinsamen Region aufgezeigt werden soll. Ein solcher Plan B solle dann bereitgehalten werden, falls sich zeigen sollte, dass der seit Juli 2019 geltende Staatsvertrag für den Kanton Basel-Landschaft unvorteilhaft sein sollte.
Das Postulat fordert die Regierung auch auf, den Vertrag dahingehend zu überprüfen, ob gleich lange Spiesse zwischen öffentlichen und privaten sowie kleinen und grossen Spitälern in den beiden Basel herrschen. Allenfalls sei der Staatsvertrag neu zu verhandeln und zu modifizieren, damit bei der Finanzierung öffentlicher Spitäler ein einheitliches Vorgehen zwischen den beiden Kantonen resultiert.
Sven Inäbnit nannte als Beispiel die Wertberichtigung von 92 Millionen der Basler Regierung für die Universitäre Altersmedizin Felix Platter. Privatspitäler würden so benachteiligt und dies sei eine Wettbewerbsverzerrung, so der FDP-Landrat. Daher sei ein einheitliches Vorgehen der Vertragspartner bei der Regulation des Spitalwesens angebracht.
«Keine Mauer um den Kanton bauen»
Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP) sprach sich gegen die Überweisung des Postulats aus. Insbesondere die Forderung, dass ein Ausstiegsszenario aus dem Staatsvertrag ausgearbeitet werden solle, stiess bei ihm auf Kritik. «Um den Kanton herum eine Mauer zu bauen, ist nun wirklich keine Option», sagte Weber.
Auch die SP-Fraktion lehnte den Vorstoss ab. Urs Roth sagte, mit diesem Postulat werde ein falsches Signal an den Nachbarkanton gesendet. «Es kommt für mich nicht in Frage, dass wir die Gesundheitsregion grundsätzlich in Frage stellen», sagte seine Parteikollegin Pascale Meschberger.
Bei den anderen Fraktionen stiess das Postulat mehrheitlich auf Zustimmung. Rahel Bänziger (Grüne/EVP) sagte etwa, es sei aus verhandlungsstrategischer Sicht legitim, sich zu überlegen, was ein Plan B sein könnte. (sda/mal)
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise