
Baselbieter über Ferien auf Zypern: «Da bleibe ich lieber im Garten»
Annina Amrein
Kriege und Krisen verunsichern viele Reisende – so auch das Ehepaar Regula und Stephan Brunner aus Bottmingen. Der Nahost-Konflikt wirft ihre Ferienpläne auf Zypern über den Haufen. Ein Blick in die Reisebüros zeigt: Sie sind kein Einzelfall.
Seit dem 7. Oktober 2023 herrscht Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. Inzwischen hat sich der Konflikt ausgeweitet: Auch der Iran, als Unterstützer der Hamas und der Hisbollah, sowie die USA, als Verbündeter Israels, sind zunehmend involviert. Die Lage im Nahen Osten ist dadurch angespannter denn je.
Diese Entwicklungen wirken sich auf das Reiseverhalten vieler Menschen aus, so auch beim Ehepaar Regula und Stephan Brunner: «Wir dachten dieses Jahr, wir buchen die Ferien früh, dann haben wir Ruhe. Wir wollten nach Zypern, um sicherzugehen, dass wir schönes Wetter haben», erzählt Regula Brunner. Doch die unsichere Lage im Nahen Osten hat die Ferienpläne des Ehepaars kurzerhand über den Haufen geworfen. Aktuell kann es sich Ferien auf Zypern nicht vorstellen:
Das Ehepaar wandte sich ans Reisebüro Hotelplan und bat um Hilfe. Dieses liess verlauten: Man müsse entweder abwarten, bis das Eidgenössische Department für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Zypern als gefährlich einstuft, oder krank werden, um kostenlos oder mit reduzierten Gebühren umzubuchen. Dennoch habe das Ehepaar mit dem Reisebüro eine Lösung gefunden, so Regula Brunner: «Das Reisebüro Hotelplan hat sich dann sehr bemüht, dass wir gegen eine Umschreibegebühr auf ein anderes Reiseziel umbuchen konnten. Deshalb geht es jetzt nach Sardinien.»
«Wir beraten, entscheiden müssen die Kunden»
Die Brunners sind kein Einzelfall. Die Schweizer Reisebüros spüren die zunehmende Unsicherheit. «Wir haben einen Fall von Kunden, die regelmässig nach Zypern reisen. Dieses Jahr verzichten sie darauf, weil ihnen die Situation zu unsicher ist», erzählt Gunnar Mierzwa, Berater beim Reisebüro Media Reisen. Ähnliche Erfahrungen hat auch das Reisebüro Travelshop gemacht. Die geschäftsführende Inhaberin Christina Wagner berichtet: «Wir haben Kunden, die ursprünglich über die USA nach Mexiko fliegen wollten. Aufgrund der aktuellen Lage haben sie ihre Flugroute geändert und legen nun einen Zwischenstopp in Kanada ein.»
Travelshop berate seine Kunden bei solchen Anliegen, so Wagner. «Viele sind sehr an unserer Einschätzung und an Rückmeldungen vor Ort interessiert. Entscheiden müssen sie am Ende aber selber.» Dabei stehe Travelshop immer in Kontakt mit den Reiseveranstaltern. In der Regel gelten aber die üblichen Umbuchungs- und Annullationsspesen. Nur wenn das EDA von Reisen in ein bestimmtes Zielgebiet abrate, würden die Reiseveranstalter und die Fluggesellschaften ihre Konditionen anpassen.
In solchen Situationen biete eine Buchung über ein Reisebüro Vorteile gegenüber einer Eigenbuchung:
Vom Reisen lässt sich durch die Weltsituation jedoch kaum jemand abhalten, wie Wagner erklärt: «Die Leute suchen sich eher alternative Destinationen, als dass sie ganz aufs Reisen verzichten.»
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Sonnenliebe
Das würden wir genau so machen bei dieser grossen Ungewissheit.