Baselland unterstützt drei Projekte für Geflüchtete mit besonderen Bedürfnissen
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Baselland unterstützt drei Projekte für Geflüchtete mit besonderen Bedürfnissen

18.04.2023 10:43 - update 18.04.2023 14:23
Lea Meister

Lea Meister

Im Rahmen des Programms R des Bundes beteiligt sich der Kanton Baselland gemeinsam mit dem Roten Kreuz und der Gemeinde Reinach an drei Projekten zur «Stabilisierung und Ressourcenaktivierung von Personen mit besonderen Bedürfnissen».

Personen mit Fluchterfahrung sind oft von psychosozialer Belastung betroffen. Oft ist es ihnen deshalb nicht möglich, ihr Potenzial für die eigentlich nötige und wichtige Integration auszuschöpfen. Sie benötigen Zeit und zusätzliche Massnahmen, um ankommen zu können und Fuss zu fassen. Die drei Projekte, an welchen sich der Kanton Baselland beteiligt, wollen genau hier ansetzen. Dies teilte der Kanton am Dienstag mit.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat mit dem Programm R «Stabilisierung und Ressourcenaktivierung von Personen mit besonderen Bedürfnissen» die finanzielle Unterstützung der Kantone geschaffen, um zusätzliche Massnahmen für Geflüchtete bereitzustellen. Die Zielgruppe: Anerkannte Geflüchtete, vorläufig Aufgenommene und Personen mit Schutzstatus S. Die drei Programme werden vom Bund, dem Kanton und Mitteln der Projektpartner:innen finanziert. Alle drei Projekte laufen voraussichtlich zwei Jahre.

Projekt 1: Empowerment von gehörlosen ukrainischen Erwachsenen und deren Kinder

Projektträger des ersten Projekts ist die Gemeinde Reinach. Gemeinsam mit der Fachstelle für Gehörlose und Hörbehinderte Basel ist sie für die Umsetzung zuständig. Das Projekt zielt auf die ganzheitliche Inklusion und Förderung der Selbstkompetenz von gehörlosen ukrainischen Geflüchteten und deren Kinder ab. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Soziales, Arbeitsmarkt und Bildung. «Es wird eine Anlaufstelle geschaffen, welche Beratung und Unterstützung bei der selbständigen Lebensführung, Wohnungssuche, Jobsuche und Kulturvermittlung bietet», heisst es in der Mitteilung.

Auch soll die deutschschweizerische Gebärdensprache durch Lehrpersonen vermittelt werden. Kinder gehörloser Eltern sollen zusätzlich gefördert und unterstützt werden. Das Angebot stehe auch anderen gehörlosen Geflüchteten zur Verfügung.

Projekt 2: «SPIRIT»

Das Projekt, welches vom Roten Kreuz Baselland getragen wird, hat zum Ziel, eine von der WHO entwickelte psychologische Kurzintervention zur Verfügung zu stellen. Die psychische Gesundheit von Geflüchteten und deren Zugang zur Gesundheitsversorgung soll so verbessert werden.

Dafür werden sogenannte «Helpers» eingesetzt, die ebenfalls einen Flucht- oder Migrationshintergrund haben. Sie werden eine Schulung absolvieren und werden begleitet. «Die «Helpers» unterstützen die Betroffenen in ihrer Muttersprache beim Erlernen von Strategien für den Umgang mit Alltagsschwierigkeiten und Stress.» Koordiniert wird das Projekt durch das Rote Kreuz Baselland, welches von Unispital Zürich unterstützt wird.

Projekt 3: «Femmes Tische»

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein schweizweites Präventions- und Bildungsangebot für Frauen und Mütter mit Migrationshintergrund. Der Zugang der Frauen zu gesellschaftlichen Strukturen soll dadurch verbessert werden. «Nach dem Ansatz «Bildung unter Gleichen» veranstalten Moderatorinnen Gesprächsrunden mit anderen Frauen aus ihrem Kulturkreis, um sich über Themen der Gesundheitsförderung, Erziehung / Familie und Integration auszutauschen.» Die Gespräche sollen auch dazu dienen, einer möglichen Isolation der betroffenen Frauen entgegenzuwirken.

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18.04.2023 09:03

ReMo61

Für die Flüchtlinge wird alles gemacht. Hier eine Unterstützung und da noch ein wenig finanzielle Hilfe. Für die Krankheit meines Kindes, wurden die finanziellen Mittel von der IV und sonstigen Institutionen gestrichen. Was ist mit dem eigenen Volk?

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