Belgischer Justizminister tritt nach Terrorattacke in Brüssel zurück
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Belgischer Justizminister tritt nach Terrorattacke in Brüssel zurück

20.10.2023 21:07 - update 21.10.2023 09:40

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Der Rücktritt erklärte Vincent Van Quickenborne vier Tage nach dem tödlichen Terroranschlag auf zwei schwedische Fussballfans. Begründet sei seine Entscheidung mit einem schweren Verwaltungsfehler.

Laut Justizminister Vincent Van Quickenborne hätte der Mann, der den Anschlag verübte, bereits vor längerer Zeit nach Tunesien ausgeliefert werden können.

Dass der am 15. August 2022 übermittelte Auslieferungsantrag Tunesiens von dem zuständigen Richter nicht bearbeitet worden sei, sei ein individueller, monumentaler und inakzeptabler Fehler mit dramatischen Folgen gewesen, sagte Van Quickenborne. Er übernehme dafür die politische Verantwortung.

Auslieferungsantrag wurde nicht bearbeitet

Warum der Auslieferungsantrag von dem Richter nicht bearbeitet wurde, blieb am Freitag zunächst unklar. Den Angaben der Justiz zufolge wurden diesem Richter im vergangenen Jahr 31 internationale Auslieferungsanträge übergeben. 30 bearbeitete er demnach, nur den des späteren Attentäters nicht.

Bei dem Anschlag am Rande eines Qualifikationsspiels für die Fussball-EM zwischen Belgien und Schweden waren am Montagabend zwei schwedische Fans getötet worden. Die islamistische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich. Der Attentäter, ein Tunesier mit dem Namen Abdessalem Lassoued, wurde dann am Dienstag von der Polizei erschossen. Nach Angaben italienischer Behörden war bereits seit 2016 bekannt, dass er Islamist war. (sda/mav)

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