Berset gedenkt in der Ukraine der Opfer von Massaker
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Staatsbesuch
Schweiz

Berset gedenkt in der Ukraine der Opfer von Massaker

25.11.2023 08:33 - update 25.11.2023 14:05

Baseljetzt

Bundesrat Alain Berset ist am Samstag für einen kurzfristigen Besuch in die Ukraine gereist. Er hat den Opfern des russischen Massakers von 2022 im Kiewer Vorort Butscha die Ehre erwiesen.

Gleich nach seiner Ankunft in der Ukraine besuchte der Schweizer Innenminister das grösste Massengrab in der Ortschaft rund 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Dort waren nach der Tat die sterblichen Überreste Dutzender Zivilisten gefunden worden.

Am Ort des wahrscheinlich schlimmsten Massakers an Zivilpersonen in den ersten Wochen nach Beginn der russischen Invasion legte Berset einen Kranz nieder, zusammen mit dem Bürgermeister von Butscha, Rusland Krawtschenko, und dem ukrainischen Generalstaatsanwalt Andriy Kostin.

Gedenken an Hungersnot

Bei einem Rundgang machte sich der Bundespräsident ein Bild von diesem tragischen Ort, der heute zu einem grossen Teil wieder bevölkert ist. Bilder und Augenzeugenberichte Überlebender hatten in den Tagen nach dem Massaker von Butscha international einen Aufschrei ausgelöst. Russland weist jede Verantwortung von sich und behauptet, das Massaker sei erst nach dem Abzug seiner Truppen verübt worden.

Danach gedachte Berset der Hungersnot Holodomor, die in der damals sowjetischen Ukraine von 1931 bis 1933 mehrere Millionen Opfer gefordert hatte. Vor dem Denkmal in Kiew entzündete er zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Ehefrau eine Kerze. Dieses Jahr jährt sich die Hungersnot zum neunzigsten Mal. Sie wurde im Jahr 2008 von EU-Parlament als Völkermord eingestuft.

Stärkster Drohnen-Angriff seit Kriegsbeginn

Im Rahmen seines Besuchs in der Ukraine wollte sich Berset im Verlaufe des Tages noch eingehender mit Selenskyj unterhalten und an einem Gipfel zur Ausfuhr ukrainischen Getreides in Staaten, die darauf angewiesen sind, teilnehmen.

Ausgerechnet in der Nacht auf Samstag wurde Kiew nach ukrainischen Angaben vom stärksten Drohnen-Angriff seit Ausbruch des Krieges im Februar letzten Jahres getroffen. 71 russische Shahed-Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die ukrainische Armee mit. Fünf Personen, darunter ein Kind, wurden dabei verletzt, wie lokale Behörden berichteten. (sda/mal)

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