Besenbinden zieht Helfende aus der ganzen Schweiz an
Janine Borghesi
Die Liestaler sind bereit für ihren Chienbäse-Umzug: Sie haben am Dienstag die letzten Besen gebunden. Doch auch Begeisterte aus anderen Kantonen sind dafür extra angereist.
In der Schiessanlage Sichtern in Liestal wurde am Dienstagabend fleissig gesägt, gehämmert und geschliffen. Es war der letzte von vier Abenden, an denen ein Besen für den Chienbäse, den traditionellen Liestaler Fasnachtsumzug am Sonntag, gebunden werden konnte.
20 Prozent der Leute kommen nicht aus der Region
Knapp 300 Besen sind zusammengekommen. Das ist laut Jaro Kubicek, dem Chef des Umzuges, doppelt so viel wie im letzten Jahr. Damals wurde die Durchführung des Chienbäses aufgrund von Corona erst in letzter Minute bewilligt. «Letztes Jahr haben wir alles genommen. Wir waren sehr froh, dass wir überhaupt noch einen Umzug machen durften», erzählt Kubicek. In diesem Jahr werden nun wieder ungefähr gleich viele Besen getragen, wie dies vor der Pandemie der Fall war.
Es haben jedoch nicht nur Liestaler einen Besen gebaut – auch Helfende aus Genf, Zürich, St. Gallen und sogar aus Deutschland sind ins Stedtli gekommen, um bei der Tradition mitzuhelfen. Laut Kubicek seien etwa 20 Prozent der Leute, die einen Besen gebunden haben, nicht aus der Region. Dies sei damit zu begründen, dass der Chienbäse-Umzug, den Kanton Baselland an verschiedenen Festen vertritt. So zum Beispiel auch am «Fête des Vignerons» im Jahr 2019 im Kanton Waadt. An solchen Festen konnte der Umzug viele Zuschauer:innen für sich begeistern und schliesslich sogar einige zum Besenbinden nach Liestal locken.
Besenbinden leicht gemacht
Die Liestaler Tradition begeistert Jung und Alt. Von 7-jährigen Kindern, über 30-jährige Frauen bis hin zu älteren Herren – am Dienstag hämmerten und sägten sie alle ihre Holzstücke zurecht. «Wir haben kleine Kinderbesen, aber auch Besen, die teilweise 110 Kilo wiegen», erzählt Jaro Kubicek, der seit 1984 selbst Besenträger ist. Sein Besen wird dieses Jahr circa 40 Kilo schwer sein. Sein schwerster wog ungefähr 84 Kilogramm. «Das mache ich nie mehr», lacht der Chef des Umzugs.
Besenbinden muss gelernt sein. Nicht jeder Besen ist für den Umzug geeignet und schützt vor der herabfallenden Glut. Juri Kubicek erklärt, worauf es beim richtigen Binden ankommt:
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