Besucher fütterten Stöpsel und brachten ihn damit fast um
©Bild: Baseljetzt
Lange Erlen
Basel-Stadt

Besucher fütterten Stöpsel und brachten ihn damit fast um

22.07.2023 11:58 - update 27.07.2023 12:07
David Frische

David Frische

Viele Bewohner des Tierparks Lange Erlen sind süss und zutraulich. Trotzdem sollen die Besucher die Tiere nicht füttern. Was Füttern für Folgen haben kann, zeigt das jüngste Beispiel des Ziegenbocks Stöpsel.

Stöpsel konnte eine Woche lang weder fressen noch trinken. Der Grund: er wurde von einem Besucher oder einer Besucherin gefüttert. Was der Zwergziegenbock zu fressen bekam, weiss man beim Tierpark Lange Erlen nicht. Klar ist aber: er wäre daran fast gestorben.

Besucher fütterten Stöpsel und brachten ihn damit fast um
Tierpflegerin Selina Wassmer kümmerte sich Tag und Nacht um Stöpsel. Bild: Baseljetzt

«Wir mussten Stöpsel Medikamente in den Magen geben und ihn mittels Infusion ernähren», erklärt Selina Wassmer, Wildtierpflegerin auf dem Erlebnishof des Tierparks Lange Erlen. Nur Dank intensiver Behandlung habe Stöpsel überlebt. Nach all den Strapazen ist der Ziegenbock wieder wohlauf.

Der Vorfall zeigt, wie gefährlich es für Tiere sein kann, wenn Menschen sie füttern. Im Tierpark werden die Besucher:innen explizit darauf hingewiesen. Und verbunden mit Stöpsel wiederholen die Betreiber:innen auf Instagram den Aufruf: «Bitte Tiere nicht füttern!».

Mehrere Todesfälle pro Jahr

Leider komme es viel zu oft zu Fütterungen, sagt Wildtierpflegerin Wassmer. «Praktisch jede Woche merken wir, dass Esel und Ziegen nach Tagen mit vielen Besuchern Probleme mit der Verdauung haben.» Betroffen seien vor allem Tierarten, die Kontakt zu Menschen suchen und an die Zäune gehen. Darunter auch Kaninchen. Insgesamt sterben im Tierpark Lange Erlen pro Jahr etwa zwei bis drei Tiere, nachdem sie von Menschen gefüttert wurden, wie Wassmer erklärt.

Blätter und Gräser ebenfalls nicht verfüttern

«Wir wollen gar kein Futter von Besucher:innen im Tierpark», mahnt die Tierpflegerin. Auch keine Blätter von Büschen und Gräser, denn: «Wir haben auch viele giftige Pflanzen im Tierpark, welche die Tiere nicht vertragen», so Wassmer.

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