
Bewohner dürfen tagsüber wieder nach Brienz zurückkehren
Baseljetzt
Seit Montagmittag dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz tagsüber wieder in ihre Häuser zurückkehren. Sie müssen das Dorf aber spätestens um 19 Uhr wieder verlassen.
Wie viele Personen am Montag für ein paar Stunden ins Bündner Bergdorf zurückkehrten, konnte Christian Gartmann, Mediensprecher der Gemeinde Albula, am Nachmittag noch nicht sagen. Etwas länger als die normale Bevölkerung, nämlich bis 21 Uhr, dürfen sich die Landwirte in Brienz aufhalten.
Derzeit gilt die Phase Orange: Das Dorf bleibt evakuiert, Menschen und landwirtschaftliche Tiere dürfen über Nacht nicht in Brienz sein. Ab dem kommenden Freitag können auch die Besitzerinnen und Besitzer von Ferienwohnungen stundenweise ins Dorf zurückkehren.
Wegen eines Rohrleitungsbruchs, der nichts mit dem Schuttstrom zu tun hat, ist Brienz derzeit mehrheitlich ohne Trinkwasser. Bis Ende Woche sollte eine Ersatzleitung fertiggestellt sein, erklärte Gartmann der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Geologen nahmen Augenschein
Am vergangenen Freitag hatte eine Gruppe von Geologen das Dorf und den riesigen Schuttkegel inspiziert. Dabei seien keine Schäden an den Gebäuden festgestellt worden, sagte Gartmann. Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner erhielten ein Merkblatt mit Informationen zu möglichen Gebäudeschäden.
Nach dem Niedergang des Schuttstroms befinden sich noch immer rund 15 Prozent der instabilen Gesteinsformation Insel oben am Berg. Die Gesteinsmassen verhalten sich laut Gartmann relativ ruhig. Geologen versuchen herauszufinden, wie gross das Risiko von weiteren Felsstürzen ist und welche Szenarien in Frage kommen.
Brienz ist seit dem 12. Mai wegen Bergsturzgefahr evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner durften erstmals am 7. Juni für anderthalb Stunden in ihre Häuser zurückkehren. In der Nacht auf den 16. Juni waren 1,2 Millionen Tonnen Geröll knapp oberhalb von Brienz niedergegangen. Wie lange die Sperrung des Dorfs – mit Ausnahme der Besuchsmöglichkeiten tagsüber – noch dauern wird, ist laut dem Mediensprecher nicht bekannt. (sda/jwe)
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