Bezahl-Apps überflügeln Kreditkarten — Bargeld hält sich trotzdem
©bild: keystone
Studie
Schweiz

Bezahl-Apps überflügeln Kreditkarten — Bargeld hält sich trotzdem

23.02.2024 10:12 - update 23.02.2024 10:43

Baseljetzt

Nicht nur bei Privaten, sondern auch bei Unternehmen werden Bezahl-Apps immer beliebter: So akzeptieren mittlerweile 59 Prozent der Unternehmen akzeptieren in ihren Geschäften mittlerweile Bezahlen via App.

Dies zeigt eine Studie der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die am Freitag veröffentlicht wurde. Die SNB hat rund 1750 Schweizer Unternehmen dazu befragt. Bei einer früheren Umfrage im Jahre 2021 hatten erst 40 Prozent der Firmen Bezahl-Apps akzeptiert.

Apps schlagen Kreditkarten

Damit haben die Bezahl-Apps die Kredit- (53 Prozent) und Debitkarten (48 Prozent) überflügelt, nachdem sie 2021 noch gleichauf gewesen waren. In Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Detailhandel, wo die Privatpersonen am häufigsten vor Ort bezahlen, ist die Akzeptanz von Bezahl-Apps noch höher als anderswo. Im Gastgewerbe kann man bei 78 Prozent der Betriebe mit der Handy-App bezahlen, im Detailhandel bei 73 Prozent.

Der Akzeptanzanstieg kommt wenig überraschend: Die Zahlungsmittelumfrage bei Privatpersonen 2022 hat bereits gezeigt, dass Bezahl-Apps von der Bevölkerung immer häufiger genutzt werden. «Es darf angenommen werden, dass sich die vermehrte Nutzung positiv auf deren Akzeptanz ausgewirkt hat. Dies zeigt, dass sich die Akzeptanz und die Nutzung von Zahlungsmitteln gegenseitig beeinflussen können», schrieb die SNB.

Bargeld hält sich gut

Zugenommen habe die Akzeptanz auch bei der Überweisung, während sie beim Bezahlen auf Rechnung leicht rückläufig gewesen sei. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass die Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie oder des steilen Anstiegs der Energiepreise in letzten Jahren weniger bereit gewesen seien, ihren Kunden einen «kurzfristigen Kredit» durch den Kauf auf Rechnung zu gewähren, schrieb die SNB.

Relativ gut hält sich das Bargeld, das bei Unternehmen mit Präsenzgeschäft mit 92 Prozent das am häufigsten akzeptierte Zahlungsmittel ist. Insgesamt planen nur wenige Unternehmen, die Akzeptanz von Bargeld anzupassen. Rund 7 Prozent aller Unternehmen mit Präsenzgeschäft geben an, in den nächsten zwei Jahren die Bargeldakzeptanz einschränken zu wollen. Hingegen planen 6 Prozent der Unternehmen eine Ausweitung der Bargeldakzeptanz. (sda/lab)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.