Besonders in drei Bereichen verzeichnet das Baselbiet eine Zunahme von Straftaten. Dennoch liegen die Werte deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Erfreuliches zeigt die Statistik speziell bei Einbrüchen.

Insgesamt erfasste die Polizei im letzten Jahr 13’466 Straftaten, womit der Kanton immer noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt liegt. Dies bedeutet eine Zunahme um 641 Fälle, also um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus der Kriminalstatistik 2022 hervor, welche die Polizei am Freitag präsentierte. Die häusliche Gewalt stieg um 14 Prozent, die Jugendkriminalität um 21 Prozent.

Besonders in drei Bereichen gab es im letzten Jahr mehr Straftaten. Vor allem die Delikte im Bereich Cyber-Kriminalität nahmen im vergangenen Jahr zu – um ganze 35 Prozent. Die Polizei erfasste insgesamt 1117 Cybercrime-Delikte. Mit 42 pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt das Baselbiet jedoch unter dem Schweizer Durchschnitt von 52 Fällen, wie die Polizei schreibt.

Bei den Straftaten gegen die sexuelle Integrität wurden auch mehr Fälle als im Vorjahr registriert. Insgesamt waren es 156 Fälle, was einer Zunahme von 28 Prozent entspricht. Dabei handelt sich insbesondere um sexuelle Belästigung und Pornografie.

Weniger Einbruchdiebstähle

Auch bei den Gewaltstraftaten gab es eine Zunahme. Für das Jahr 2022 registrierte die Polizei insgesamt 885 Gewaltstraftaten, was eine Zunahme um 13 Prozent bedeutet. Dabei machen die schweren Gewalttaten 4 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent) aller Gewaltstraftaten aus. Es gab vier Tötungsdelikte, davon 2 vollendet und 2 versucht, 17 schwere Körperverletzungen, 13 Vergewaltigungen und einen qualifizierten Raub, wie aus der Kriminalstatistik hervorgeht.

Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten zum letzten Jahr. Zum Beispiel wurde weniger eingebrochen. Bei den Einbruchdiebstählen (die gesamtschweizerisch zugenommen haben) gab es im Baselbiet eine Abnahme um 13 Prozent. Dies bedeutet den zweittiefsten Wert seit mehr als 20 Jahren.

Insgesamt liegt die Aufklärungsrate bei den Straftatbeständen gegen Bestimmungen des Strafgesetzbuches bei 31 Prozent.

Mehr schwere Verkehrsunfälle

Weniger erfreulich ist die Verkehrsunfallstatistik. Die Baselbieter Polizei registrierte zwar mit 862 Verkehrsunfällen eine Abnahme um 11 Prozent. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei den Menschen zu Schaden kamen, blieb aber mit 444 im Vergleich zu den Vorjahren stabil und lag weiter leicht unter dem Schnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie.

Allerdings gab es auf den Baselbieter Strassen mehr schwere Unfälle. Fünf Menschen starben bei Verkehrsunfällen – im Vorjahr waren es deren vier. Zudem gab es 82 Schwerverletzte und somit 13 mehr als im Vorjahr. (sda/flm)