
Bodycams kamen im ÖV über 680 Mal zum Einsatz
Leonie Fricker
Seit rund einem Jahr trägt die Transportpolizei Bodycams. Die Kameras kamen seither 687 Mal zum Einsatz und zeigen laut den Bundesbahnen Wirkung. Nun soll der Einsatz der Bodycams ausgeweitet werden.
Drohungen, Belästigungen, Angriffe: In Zügen und an Bahnhöfen in der Schweiz kommt es immer wieder zu Konfliktsituationen. Deshalb setzt die Transportpolizei (TPO) seit September 2024 neben anderen Sicherheitsmassnahmen auf Bodycams. Laut Mitteilung der SBB haben sich die Geräte «als sinnvolles Einsatzmittel zur Deeskalation von Konflikten und zur Beweissicherung» bewährt.
Rückgang von Tätlichkeiten
Durch den Einsatz der Bodycams ging die Zahl der tätlichen Angriffe auf Polizist:innen im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent zurück. «Das ist ein Erfolg, auch wenn der Rückgang weniger stark ausfällt als im ersten Halbjahr. Denn im gleichen Zeitraum sind Belästigungen und Drohungen gegenüber der Transportpolizei gestiegen, mutmasslich aufgrund der zahlreichen Events im Sommer», schreibt die SBB.
Bisher haben die Bodycams 687 Mal heikle Interaktionen gefilmt. In rund 202 Fällen diente das aufgezeichnete Material als Beweismittel, 32 Aufnahmen wurden den Strafverfolgungsbehörden übergeben. In fast der Hälfte der Fälle konnte laut SBB durch die Ankündigung einer Aufnahme eine Deeskalation erreicht werden. Auch die überwiegende Mehrheit der Polizist:innen berichtet von positiven Erfahrungen mit den Kameras.
Freiwillige Bodycams für Kundenbegleiter:innen
Die SBB planen nun, den Einsatz auszuweiten. Kundenbegleiter:innen sollen im Rahmen eines Pilotprojekts die Bodycams freiwillig testen können. Ziel ist es herauszufinden, ob dadurch die Sicherheit des Zugpersonals weiter erhöht werden kann. Zuvor müssen allerdings «rechtliche und datenschutzrechtliche Fragen» geklärt werden.
Die Polizist:innen kündigen laut SBB die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich an, sofern es die Situation erlaubt. Bei Aktivierung blinken demnach die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt. Auch die zu kontrollierende Person könne die Aktivierung der Bodycam verlangen.
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Borki74
zur sicherheit ist noch viel luft nach oben doch es scheint so tragisch es ist notwendig zu sein
Sonnenliebe
Dies ist sicher ein sinnvolles Hilfsmittel und zeigt wohl seine Wirkung.