
Bootsunglück vor Malaysia: Zahl der Toten steigt
Baseljetzt
Nach dem Kentern eines Bootes mit Migranten vor der Küste im Grenzgebiet zwischen Malaysia und Thailand ist die Zahl der Toten gestiegen. Bisher wurden 21 Leichen geborgen, 13 Menschen konnten lebend gerettet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Unglück hatte sich am Wochenende ereignet, als ein Boot mit rund 70 Migranten – mutmasslich Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar – gekentert war
- Nach Angaben der Behörden hatten die Flüchtlinge ihre Reise vor etwa einem Monat in Myanmar auf einem Mutterschiff mit rund 300 Menschen an Bord angetreten
- Beim Umladen der Passagiere in kleinere Boote nahe der Seegrenze zwischen Malaysia und Thailand kenterte eines der Boote. Das Schicksal der übrigen rund 230 Migranten ist ebenfalls unklar
Wie die Zeitung «The Sun» unter Berufung auf die malaysische Marinebehörde (MMEA) berichtete, wurden 21 Leichen geborgen. 14 Menschen konnten lebend gerettet werden. Einsatzkräfte suchen derweil mit Schiffen und einem Flugzeug weiter nach zahlreichen Vermissten.
Das Unglück hatte sich am Wochenende ereignet, als ein Boot mit rund 70 Migranten – mutmasslich Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar – gekentert war. Nach Angaben der Behörden hatten die Flüchtlinge ihre Reise vor etwa einem Monat in Myanmar auf einem Mutterschiff mit rund 300 Menschen an Bord angetreten.
Mutterschiff mit 300 Migranten
Beim Umladen der Passagiere in kleinere Boote nahe der Seegrenze zwischen Malaysia und Thailand kenterte eines der Boote. Das Schicksal der übrigen rund 230 Migranten ist ebenfalls unklar – sie konnten bisher nicht geortet werden. Teams der Polizei, der Küstenwache und der Marine beider Länder haben den Radius des Suchgebietes mittlerweile auf mehr als 900 Quadratkilometer zwischen der malaysischen Inselgruppe Langkawi und der thailändischen Insel Ko Tarutao ausgeweitet.
Das Unglück steht im Zusammenhang mit der anhaltenden Gewalt im Krisenland Myanmar, die viele Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit zur Flucht zwingt. Die Vereinten Nationen zählen sie zu den am stärksten verfolgten Volksgruppen der Welt. Immer wieder wagen Menschen in überfüllten, seeuntüchtigen Booten die gefährliche Flucht über die Andamanensee und die Strasse von Malakka – oft mit tödlichem Ausgang.
Gefährliche Überfahrt
«In diesem Jahr haben sich bereits über 5.300 Rohingya-Flüchtlinge von Bangladesch und Myanmar aus auf die gefährliche Seereise begeben. Mehr als 600 von ihnen gelten als vermisst oder sind ums Leben gekommen», teilten die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) in einer gemeinsamen Erklärung mit.
«In den letzten Jahren waren über zwei Drittel der Rohingya, die sich auf die gefährliche Seereise begaben, Frauen und Kinder», hiess es weiter. Solange die eigentlichen Ursachen der Flucht aus Myanmar nicht beseitigt seien, würden Flüchtlinge auch weiterhin gefährliche Reisen auf der Suche nach Sicherheit unternehmen, warnten die beiden UN-Behörden. (sda)
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise