Brand im Schulhaus Brunnmatt: Aufräumen dauert an
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Brandstiftung
Basel-Stadt

Brand im Schulhaus Brunnmatt: Aufräumen dauert an

02.02.2023 17:07 - update 03.02.2023 08:38
Nathalie Schaffner

Nathalie Schaffner

Unbekannte haben am Montagabend in der Primarschule Brunnmatt ein Feuer gelegt. Auch das Lehrerzimmer haben sie auf kuriose Art und Weise verwüstet. Das grosse Aufräumen dauert noch bis nach den Fasnachtsferien.

Schulleiterin Karin Vaneck öffnet einen Schrank im Lehrerzimmer und zeigt verklebte Hefte. Daneben eine weisse Lache. Säuerlicher Geruch liegt in der Luft. Im ganzen Gebäude sind Menschen mit weissen Schutzanzügen. Sie beseitigen Brandrückstände, reinigen eingetrocknete Milch. Karin Vaneck streift mit der Hand über Gegenstände und Treppengeländer. Auf ihren Fingern bleiben schwarze Verfärbungen zurück.

In der Primarschule Brunnmatt herrscht Sonderbetrieb. Sechs Stöcke im Hauptgebäude sind vorübergehend geschlossen. Grund dafür ist eine Brandstiftung. Am Montagabend haben Unbekannte Feuer in einer Toilette im Erdgeschoss gelegt. Fünf Stöcke weiter oben haben sie das Lehrerzimmer verwüstet. Dort haben die Straffälligen gelagerte Milch genommen und diese im ganzen Raum ausgeleert und in Schränke geschüttet. Darin gelagertes Material wie Hefte und Bücher muss weggeworfen werden.

Rauchschäden in der ganzen Schule

Das in der Toilette gelegte Feuer hat eine enorme Rauchentwicklung ausgelöst. Die WC-Lüftung hat die Verteilung des Rauches unterstützt, sodass das Gebäude vom Erdgeschoss bis in den fünften Stock verschmutzt wurde. Seit Mittwoch ist daher ein 16-köpfiges Team einer Brandschadensanierungsfirma mit der Reinigung beschäftigt. Ab Montag dürfen die Klassen der ersten zwei Stöcke wieder ins Gebäude. Im Laufe der nächsten zwei Wochen werden der dritte und vierte Stock gereinigt und wieder in Betrieb genommen. Der gesamte Reinigungsprozess dauert voraussichtlich bis Ende Fasnachtsferien. Während der Ferienzeit widmet sich das Reinigungsunternehmen den Lüftungsrohren.

Nicht der erste Vorfall

Ein verwüstetes Lehrerzimmer ist für die Schule ein Anblick, den sie bereits kennt. Bereits im Dezember hat es im Schulhaus Brunnmatt einen Vorfall gegeben. Ein grosser Adventskalender für die Lehrerschaft ist geklaut worden. Im Nachhinein bereut die Schulleiterin, dass man nicht bereits dann Massnahmen ergriffen hat: «Wir haben diesem Vorfall leider zu wenig Beachtung geschenkt. Wir dachten, es sei ein Jugendstreich.»

Das Lehrerzimmer unbefugte zu betreten, stellt keine Hürde dar. Das Zimmer wird abends nicht abgeschlossen, auch nach dem Geschehnis im Dezember hat sich daran nichts geändert. «Wenn man rein, raus, rein, raus geht, dreht man sich aus Gewohnheit nicht immer um, um abzuschliessen. Aber für die Zukunft haben wir etwas gelernt und werden dies machen.», so Karin Vaneck.

Zwölf Klassen ohne Klassenzimmer

Der Schulbetrieb im Hauptgebäude ist komplett lahmgelegt. Die Kinder dürfen es nicht betreten. Für die zwölf betroffenen Klassen hat man kurzfristig ein Spezialprogramm auf die Beine gestellt. «Die meisten Klassen sind in anderen Räumlichkeiten. Wir haben eine Aula, Turnhallen, zwei Nebengebäude und auch die Nachbarsschule hat freundlicherweise Platz angeboten. Zudem gehen die Klassen in den Zoli und auf die Kunsti.», erzählt Schulleiterin Vaneck.

Obwohl die Feuerwehr am Montagabend erst kurz vor 22 Uhr gerufen wurde, ist der Unterricht zu keiner Zeit ausgefallen. Bereits am Dienstagmorgen ist ein Sonderplan gestanden, den die Schulleitung mit der Unterstützung diverser Personen in der Nacht des Brandes ausgearbeitet hat.

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