Aufregung im Laufental: Seit dem Wochenende ist ein weiterer Wolf in der Region unterwegs. Oder ist es derselbe wie in Zeglingen? Jagdverwalter Holger Stockhaus im Interview.

Herr Stockhaus, ihr Telefon dürfte ganz schön heiss laufen heute…
(lacht) Das kann man so sagen.

Die wichtigste Frage natürlich zuerst: Wer ist denn da in die Falle getappt? – etwa der «altbekannte» Zeglinger Wolf?
Nein, das ist eher unwahrscheinlich. Aber so Bestimmungen sind immer schwierig. Es handelt sich jedenfalls um ein junges Männchen.

Aber dass es ein Wolf ist, da sind sie sich sicher?
Das war am Anfang nicht ganz eindeutig, gerade weil wir wissen, dass es in der Region auch einige tschechische Wolfshunde gibt. Deshalb haben wir das Bild am Samstag direkt an das Raubtierökologie und Wildtiermanagement KORA weitergeleitet. Deren Experten haben uns dann am Dienstag bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt.

Wissen Sie, wo sich der Wolf aktuell befindet?
Nein. Wir haben alle Jagdgesellschaften über die Sichtung informiert und gebeten, uns im Falle einer weiteren Sichtung sofort zu informieren. Bisher gab es aber keine weitere Sichtung. Gut möglich, dass der Wolf längst wieder irgendwo im Jura verschwunden ist.

Sind Risse von Nutztieren bekannt?
Nein, bisher nicht. Aber die Nutztierhalter wurden natürlich direkt nach der Bestätigung durch KORA per SMS informiert.

Der Brislacher Wolf ist nun bereits die zweite Sichtung innert eineinhalb Jahren. Müssen wir uns an Wölfe im Baselbiet gewöhnen?
Der Wolf ist in der Schweiz heimisch und in Ausbreitung. Folglich wird er sich seine Lebensräume suchen. Daher wird es in Zukunft wohl auch häufiger zu Sichtungen kommen.

Ist das willkommen oder problematisch?
Weder noch. Nochmals: Der Wolf ist in der Schweiz heimisch. Es ist üblich, dass gerade jüngere Männchen auf der Suche nach einem Revier auch mal längere Strecken zurücklegen . Bund und Kantone haben gemeinsam Konzepte zum Umgang mit dem Wolf erarbeitet.