
Britischer Vize-Regierungschef tritt nach Mobbingvorwürfen zurück
Baseljetzt
Mobbingvorwürfe gegen den britischen Vize-Premier und Justizminister: Dominic Raab tritt von seinem Amt zurück. Damit reagiert er auf die Ergebnisse eines Untersuchungsberichts zu seinem Verhalten als Minister.
Nachdem Vorwürfe früherer Mitarbeiter von Dominic Raab an die Öffentlichkeit gelangt sind, ordnete Premierminister Rishi Sunak die Untersuchung an.
In einem am Freitag per Twitter veröffentlichten Rücktrittsschreiben betonte Raab, er akzeptiere das Ergebnis des Berichts, weise die Mobbingvorwürfe aber weiterhin zurück. Der Bericht war am Donnerstag an Sunak überreicht worden. Dessen Inhalt war zunächst aber nicht öffentlich bekannt geworden.
Nicht alle Vorwürfe bestätigt
Von mehreren Vorwürfen seien nur zwei als berechtigt anerkannt worden, schrieb Raab. Der Gutachter habe jedoch festgestellt, «dass ich nicht ein einziges Mal innerhalb von viereinhalb Jahren irgendjemand beleidigt oder angeschrien habe, noch mit Gegenständen geworfen oder anderweitig körperlich eingeschüchtert oder absichtlich jemanden gedemütigt habe», schrieb Raab.
Gefährlicher Präzedenzfall?
Welche Vorwürfe bestätigt wurden, teilte Raab nicht mit. Er halte die Entscheidung aber für fehlerhaft. Mobbing so niedrigschwellig zu definieren, schaffe zudem einen gefährlichen Präzedenzfall, schrieb er. Er entschuldige sich dennoch für «jeglichen unbeabsichtigten Stress oder Anstoss, die ich durch Tempo, Standards oder Herausforderungen in das Justizministerium gebracht habe», so der Ex-Minister weiter. (sda/amu)
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