Der Verein Basler Galgenfischer feierte sein 100-Jahr-Jubiläum. Roland Frank hat deshalb ein vielfältiges Buch über die Geschichte des Vereins geschrieben. Sein ursprüngliche Plan sah aber anders aus.

«Viele Interessierte fragen sich: Wann hat der Mensch eigentlich mit der Fischerei begonnen?» Mit dieser Frage beginnt Roland Franks Buch «Fisch(er)[galgen] – Vom Angelhaken aus Horn zum Basler Fischergalgen». Bereits der Titel verrät es: Auf den 258 Seiten geht es nicht nur um die Fischerei in der Region Basel, sondern auch um die Basler Galgenfischer. «Gegen Ende des 19. und anfangs des 20. Jahrhunderts sind alle diese Galgen entstanden. Damals waren sie wirklich fürs Fischen da. Die Leute haben davon gelebt», erzählt Roland Frank.

Damals sei der Fischfang noch ein erträgliches Gewerbe gewesen. Mit der Zeit habe dieser aber an Bedeutung verloren. «Jetzt ist die Fischerei für viele nur noch ein erholsames Hobby in der Natur», sagt Frank.

Diese Entwicklung der Fischerei schildert er detailliert in seinem Buch. Dabei führt Frank die Leserin und den Leser von der Steinzeit bis hin zur Dampfschifffahrt und dem Bau von Kernkraftwerken und deren Auswirkungen.

Wie das Münster ein Teil des Basler Stadtbilds

Gleich ein ganzes Kapitel widmet Roland Frank dem Verein Basler Galgenfischer 1920. Dabei beschreibt er ebenso informativ wie amüsant die einstigen Salmenwaagen und die Fischergalgen, die noch heute am Ufer des Rheins in Basel zu finden sind und das Stadtbild mitprägen. «Das ist ein Kulturerbe, das man nicht einfach entfernen kann. Es gehört zur Stadt wie das Münster», sagt Frank.

Anlass für das Buch bot das 100-jährige Bestehen des Vereins. Ursprünglich wollte Frank eine Jubiläumsbroschüre erstellen. «Ich habe Infos gesammelt und dabei gemerkt, dass viel mehr Material zum Schreiben vorhanden ist», erzählt er. Nach Anfrage bei Vereinsarchivar Reto Saner sei dieser eines Tages mit gefüllten Wäschekörben, Tragetaschen und Kartons bei Franks Zuhause erschienen. «Wohin mit dem Zeug», meinte Saner lächelnd und schleppte anschliessend alles nach oben in Franks Büro.

«Es war ziemlich viel Arbeit»

Dass der Fundus in der Tat riesig ist, beweist ein Blick ins Buch. Aktuelle und Archivbilder sowie Statistiken zu den ehemaligen und bestehenden Fischergalgen liefern ein eindrückliches Zeitdokument. Und sie unterstreichen die aufwändige und wochenlange Recherchearbeit, in die sich Frank stürzte. «Es war ziemlich viel Arbeit, bis ich alles gesichtet hatte», erinnert er sich.

Mit dem Resultat ist Roland Frank aber mehr als zufrieden. «Das Buch ist vielfältig und umfangreich», sagt er. Wer sich davon überzeugen will: Das Buch ist bereits im vergangenen Dezember erschienen und bei der Buchhandlung Bider & Tanner erhältlich.