Bundespräsidentin spricht mit Papst Leo XIV. über Zollkonflikt
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Vatikan
International

Bundespräsidentin spricht mit Papst Leo XIV. über Zollkonflikt

03.10.2025 13:18 - update 03.10.2025 13:29

Baseljetzt

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat sich am Freitag im Vatikan mit Papst Leo XIV. getroffen. Beim Gespräch sei auch der Zollkonflikt mit den USA Thema gewesen. Laut Keller-Sutter könnte der neue Papst zudem eine aktive Rolle bei der Friedensvermittlung spielen.

Das Gespräch mit Papst Leo XIV. sei sehr offen, herzlich und auch persönlich gewesen, sagte die Bundespräsidentin zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Rande des Petersplatzes in Rom. Der Austausch habe den Eindruck bestätigt, den sie von ihrer ersten Begegnung gehabt habe: Dass der neue Papst eine sehr herzliche Person sei, der den Menschen zuhöre.

Auf die Frage, ob sie mit Papst Leo XIV. – dem ersten amerikanischen Papst überhaupt – auch über das Verhältnis zwischen der Schweiz und den USA gesprochen habe, sagte die Bundespräsidentin, sie hätten sich auch über die Rolle der USA in der aktuellen geopolitischen Situation ausgetauscht.

Auch der Zollkonflikt sei zur Sprache gekommen, da diese Zölle schädlich für die gesamte Weltwirtschaft seien und damit auch für den Wohlstand. Auf die Frage, ob die Bundespräsidentin herausgespürt habe, welche Haltung der neue Papst in dieser Hinsicht vertrete, sagte Karin Keller-Sutter: «Ja, das habe ich, aber ich werde diskret bleiben.»

Daneben hätten sie sich auch über die Situation in der Ukraine unterhalten, fuhr die Bundespräsidentin fort. Mit dem Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin, habe sie vereinbart, in Kontakt zu bleiben hinsichtlich des Angriffskrieges und diesen Kontakt noch zu intensivieren, da sich die Schweiz für Frieden einsetze und ihre Guten Dienste anbiete.

Vatikan als «Plattform des Friedens»

«Der Papst ist eine moralische Instanz», hielt Keller-Sutter fest. Er sei aber eine wichtige Figur in diesen ganzen Konflikten, er könne seine Stimme erheben. «Ich hoffe, dass er seine Stimme erheben wird und auch hörbar werden wird», resümierte die Bundespräsidentin. Der Vatikan sei «eine Plattform des Friedens», und das gelte auch für die Schweiz.

Ob dieser neue Papst sich stärker als frühere Päpste für Frieden einsetzen wird? «Der neue Papst hat den Vorteil, dass er noch relativ jung ist», antwortete die Bundespräsidentin. Er habe die Kraft und sie glaube, er werde auch gehört, wenn er etwas sagt. «Ich habe grosse Hoffnung, dass er eine Rolle spielen kann und eine Rolle spielen will.»

Dem neuen Papst sei aber auch klar, dass Länder wie die Schweiz eine wichtige Rolle spielten bei der Organisation von Gesprächen und Vermittlungen im Konfliktfall. «Der Vatikan spielt eine andere Rolle, diese ist komplementär zur Schweiz», schloss die Bundespräsidentin. (sda/jwe)

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03.10.2025 23:22

Thomy

Frau Sutter ist intelligent und ist gar nicht so schlecht und wird leider zu Unrecht von den Medien übel dargestellt
Wir wissen nämlich nicht genau was alles hinter den Kulissen abgeht

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03.10.2025 16:06

Hampe56

Der Papst wird es kaum richten können….. und… sorry….. Jesus steht bekanntlich im Tor des FC Basel. Frau Keller- Sutter…. Sie müssen deshalb selber Einsatz zeigen

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