Bundesrat will 2,6 Milliarden Franken in die Bahn investieren
©Bild: Keystone/Montage: Baseljetzt
Verkehr
Schweiz

Bundesrat will 2,6 Milliarden Franken in die Bahn investieren

16.08.2023 14:37 - update 16.08.2023 14:49

Baseljetzt

Der Vollausbau des Lötschberg-Basistunnel und ein neuer Tunnel zwischen Lausanne und Genf. Für diese und weitere Projekte beantragt der Bundesrat dem Parlament 2,6 Milliarden Franken.

Das Geld für diese Projekte soll aus dem Bahninfrastrukturfonds kommen. Zudem hat der Bundesrat eine neue Langfriststrategie verabschiedet, um die Bahn in den Agglomerationen auszubauen.

Ausweichroute bei Störungen

Der Tunnel auf der Strecke Lausanne-Genf ist zwischen Morges VD und Perroy VD vorgesehen, wie UVEK-Vorsteher Albert Rösti am Mittwoch vor den Medien ausführte.

Dadurch werde zwischen Lausanne und Genf auf einem ersten Streckenabschnitt eine Ausweichroute für den Fall von Störungen geschaffen, heisst es dazu in der Mitteilung des Bundesrats. Der Tunnel dürfte deutlich einfacher zu realisieren sein als das bisher vorgesehene dritte Gleis, welches durch dicht besiedeltes Gebiet geführt hätte und mit einem hohen Einspracherisiko behaftet gewesen wäre.

Vollausbau des Lötschberg-Tunnels

Weiter sei vorgesehen, den Lötschberg-Basistunnel durchgehend statt nur teilweise auf zwei Spuren auszubauen, wie der Bundesrat mitteilte. Damit würden zusätzliche Kapazitäten geschaffen und die Betriebsstabilität erhöht. Zudem könne eine achtmonatige Totalsperrung des Basistunnels mit Umwegverkehr und negativen Auswirkungen für Bevölkerung, Tourismus und Wirtschaft vermieden werden.

Für den Brüttener-Tunnel und die Erweiterung des Bahnhofs Zürich-Stadelhofen hat der Bundesrat Krediterhöhungen beschlossen, wie aus der Mitteilung weiter hervorging. Überdies stelle er die Mittel für einen umfassenden Ausbau der Bahnhöfe Genf und Olten SO bereit.

Mehrkosten wegen Verzögerungen

Die 2,6 Milliarden Franken sollen indes nicht nur in neue Projekte fliessen. Ein Teil davon seien für Mehrkosten von bereits beschlossenen Projekten – etwa aufgrund von Verzögerungen – vorgesehen.

Betroffen von Verzögerungen seien beispielsweise die Ausbauten der Bahnknoten Bern, Zürich-Stadelhofen, Lausanne und Genf oder der Bau des Zimmerberg-Basistunnels II. Gründe dafür seien Einsprachen, nachträgliche Projektänderungen, knappe Zeitfenster für Bauarbeiten und die Tatsache, dass den Fahrgästen im Rahmen der Bauarbeiten nicht zu viele Betriebseinschränkungen zugemutet werden können.

Neue Langfriststrategie verabschiedet

Neben dem beantragten Geld hat der Bundesrat die neue Langfriststrategie «Perspektive Bahn 2050» verabschiedet. Sie wird die bisherige «Langfristperspektive Bahn» ablösen. Mit der neuen Strategie soll künftig beim Bahnausbau ein Schwergewicht in und zwischen den Agglomerationen gesetzt werden – dort bestehe das grösste Verlagerungspotenzial.

So solle das Bahnangebot vor allem auf kurzen und mittleren Distanzen verbessert werden, etwa mit zusätzlichen S-Bahn-Angeboten und einer Aufwertung der Vorstadt-Bahnhöfe. Auf längeren Strecken wolle der Bundesrat die Bahn dort ausbauen, wo sie gegenüber dem Strassen- und Flugverkehr noch nicht konkurrenzfähig ist. Im Güterverkehr soll der Zugang zur Bahn mit neuen Umschlags- und City-Logistik-Anlagen verbessert werden. (sda/lef)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

15.03.2024 13:18

mil1977

Migration ist inzwischen ein lukratives Geschäft, nicht nur für die Schlepper. Allein die Schweiz gibt dafür etwa vier Milliarden jährlich aus. Das weckt Begehrlichkeiten.

0 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.