BVB-Direktor: «Der politische Druck steigt»
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Margarethenbrücke
Basel-Stadt

BVB-Direktor: «Der politische Druck steigt»

05.07.2023 18:45 - update 06.07.2023 08:27

Peter Sennhauser

Pläne für den Um- und Ausbau der Margarethenbrücke gibt es – aber die SBB planen ihre Umsetzung ab 2035. Er rechne mit politischem Druck, schneller eine dauerhafte Lösung zu finden, sagt BVB-Chef Stehrenberger.

Man schreibe jede Minute auf, die seine Mitarbeitenden an zusätzlicher Arbeitszeit leisten müssten, sagt der BVB-Direktor Bruno Stehrenberger im Interview mit Baseljetzt. Seit die Margarethenbrücke am Freitag notfallmässig für Schwerverkehr und Trams hat gesperrt werden müssen, brauchen die BVB täglich 15 Personen zusätzliches Personal, um die temporären Tram-Umleitungen und die Informationsleistungen zu erbringen. Wer letztlich dafür aufkomme, lässt Stehrenberger mit vielsagendem Schweigen offen.

Er rechnet aber mit einem steigenden politischen Druck auf die SBB, eine Lösung für das Problem zu präsentieren. Ihre Umbaupläne sähen die Bundesbahnen ja erst in den Jahren 2035 bis 2037 in der Umsetzung.

Druck machen will auch die Grünliberale Nationalrätin Katja Christ. Sie vertritt Baselstadt in Bern und sitzt in der Verkehrskommission. Dort will sie ihren Einfluss geltend machen, damit eine dauerhafte Lösung schneller zustande kommt. Ausserdem sieht sie den Margarethenstich und die Zugänge zu den Perrons von der Brücke als zwingend an.

Auch BVB-Task Force sucht nach Lösung

Die Task Force der BVB sei daran herauszufinden, wie lange man den aktuellen Betrieb der Tramlinien 2 und 16 aufrechterhalten könne, sagt Stehrenberger. Falls die SBB nicht binnen weniger Monate eine Sicherung der Brücke und die Freigabe für die Trams anbieten könnten, sieht man aber auch für die Linie zwei eine Umleitung östlich um den Bahnhof herum vor.

Die Linie 16 wird seit Freitag über die Münchensteinerbrücke in die Innenstadt geführt. Für die Linie 2 muss dazu zuerst ein Gleisbogen bei den IWB gebaut werden, der dem Tram ein Abbiegen nach Osten in die Güterstrasse erlaubt. Planung und Realisierung dieses Bogens seien Sache von einem oder zwei Monaten, sagt Stehrenberger; weil der Trambetrieb aber dem Eisenbahngesetz und damit der Kontrolle des Bundesamtes für Verkehr unterliegt, brauche man für diese Projekt eine Bewilligung aus Bern. Man beantrage dazu ein beschleunigtes Verfahren.

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