Chemikalien-Spitzenwerte nahe der Ergolz gemessen
©Screenshot: Google Maps
Industrielle Abwasser
Basel-Stadt

Chemikalien-Spitzenwerte nahe der Ergolz gemessen

18.12.2024 10:45 - update 18.12.2024 13:17
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Das Bafu hat schweizweit die Konzentration an Trifluoressigsäure im Grundwasser gemessen. Die Ergebnisse sind besorgniserregend – besonders in der Region. Nahe der Ergolz wurden Spitzenwerte gemessen.

Im Baselbiet hat das Bundesamt für Umwelt (Bafu) schweizweit die höchste Konzentration von Trifluoressigsäure (TFA) im Grundwasser nachgewiesen. Diese Erkenntnis stammt aus einer schweizweiten Pilotmessung des Bafu. Insgesamt wurden Daten von 516 Messstellen der Nationalen Grundwasserbeobachtung Naqua gesammelt.

Was ist TFA?

TFA zählt zu den sogenannten PFAS, den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen. TFA gelangt über unterschiedliche Wege ins Grundwasser. Die Hauptquellen von TFA sind laut Bafu Pflanzenschutzmittel sowie gasförmige Kälte- und Treibmittel. Punktuell können auch industrielle Abwässer eine wesentliche Rolle spielen.

Das Fazit der Pilotmessung: Trifluoressigsäure ist flächendeckend im Schweizer Grundwasser vorhanden. Der Stoff ist laut Bafu «mit Abstand die am weitesten verbreitete künstliche Chemikalie im Grundwasser». Die Konzentrationen variieren jedoch je nach Standort stark. Besonders betroffen seien die Regionen im Flachland mit viel Ackerland. Auf über 1000 Metern in den Alpen, Voralpen und der Alpensüdseite seien die Werte hingegen am tiefsten.

Die höchsten Werte wurden an zwei nahe beieinander liegenden Messstellen gemessen. Diese befinden sich in unmittelbarer Nähe der Ergolz, die auch gereinigtes industrielles Abwasser führt. Dort führt die Infiltration von belastetem Flusswasser zu Spitzenwerten von 14 bzw. 23 Mikrogramm pro Liter (µg/l).

Chemikalien-Spitzenwerte nahe der Ergolz gemessen
Im Baselbiet wurden die höchsten TFA-Werte gemessen. Grafik: bafu.admin.ch

Wie Tamedia, gestützt auf Angaben des Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, berichtet, stelle TFA ein «mögliches gesundheitliches Risiko» für den Menschen dar. Ausserdem seien die Stoffe nicht abbaubar. Wo TFA in die Umwelt gelange, nehme die Konzentration im Grundwasser und potenziell auch im Trinkwasser kontinuierlich zu.

Was die TFA-Konzentrationen im Grundwasser für das Trinkwasser bedeuten, wird vom Bafu nicht kommuniziert. Für diese Informationen seien die kantonalen Fachstellen zuständig. Informationen zur Trinkwasserqualität erhalten Konsument:innen direkt bei den Wasserversorgern.

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