Coop hat vergangenes Jahr rund 1’300 neue Mitarbeitende eingestellt. Der grösste Konkurrent Migros hingegen baut 1’500 Stellen ab. Nun wittert Coop die Chance, freie Ladenflächen zu übernehmen.

2023 kann Coop fast 35 Milliarden Franken Umsatz verzeichnen. Und auch in Zukunft möchte Coop weiterhin wachsen. Deshalb wurden knapp 950 neue Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen. Gerade jetzt, wo der grösste Konkurrent zu kämpfen hat. Denn die Migros will sich «nur noch» auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Bei Coop sieht es anders aus, sie wollen laut CEO Philipp Wyss weiterhin breit aufgestellt sein.

Die Integration von Microspot in Interdiscount ist auf die massiven Umsatzeinbussen zurückzuführen. Im Jahr 2022 schrieb Coop mit den beiden Marken fast 60 Millionen Franken minus.

Kein Interesse an Migros-Tochtergesellschaften

Coop hat kein Interesse daran SportX, M-Electronics oder Hotelplan von der Migros zu übernehmen. Die Brands möchten sie also nicht einkaufen, bei den Ladenflächen sieht es aber anders aus: Dort würde Coop gerne zugreifen und sich bei der Konkurrenz bedienen, um sich mit ihren eigenen Marken auszuweiten. Und nicht nur die freien Ladenflächen, sondern auch das freigestellte Personal würden sie am liebsten übernehmen, sagt Wyss.

Es ist also nicht auszuschliessen, dass Coop in den MPark im Dreispitz einziehen wird.

Online-Warenhaus vom Tisch

Digitec Galaxus ist mit grossem Abstand an der Spitze des Schweizer Onlinehandels. Ein erneuter Angriff auf die Migros-Tochter schliesst Philipp Wyss aus. Für Coop ist die Zukunft der Omnichannel: der stationäre Handel, kombiniert mit Online-Geschäft und kein reines Online-Format. Bereits zweimal versuchte Coop ein virtuelles Warenhaus aufzubauen, beide Male konnte Digitec nicht die Stirn geboten werden.

Während die Migros momentan Verkaufsgespräche für SportX und M-Electronics führt, hat Coop seine Fachmärkte bereits neu ausgerichtet. Somit würde Coop momentan solider dastehen als die Migros, sagt Bernhard Egger, Geschäftsführer des Handelsverbandes, gegenüber der «Basler Zeitung».